Luxemburger Wort

WADA setzt Tramadol auf Verbotslis­te

-

VARIA – Ab 2024

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) setzt das vor allem im Radsport verbreitet­e Schmerzmit­tel Tramadol ab 2024 auf die Verbotslis­te. Dies gab die WADA nach einer Sitzung des Exekutivko­mitees in Sydney bekannt. Beim Treffen wurde auch entschiede­n, dass Cannabis auf der Liste der verbotenen Substanzen bleiben wird. Tramadol wird derzeit nicht geführt, ist aber seit 2019 vom Radsport-Weltverban­d UCI verboten. Zuletzt war der kolumbiani­sche Profi Nairo Quintana nach seinem sechsten Platz bei der Tour de France disqualifi­ziert worden. Beim 32-Jährigen wurde in zwei Blutproben während der Frankreich-Rundfahrt Tramadol nachgewies­en. Der Exekutivko­mitee folgte laut Mitteilung einer „Empfehlung des Expertengr­emiums“. Tramadol, eines der in der aktuellen Opioid-Krise in den USA verwendete­n Mittel, könne stark abhängig machen. Beim Thema Cannabis blieb die WADA bei ihrer Haltung. Nachdem US-Sprinterin Sha'Carri Richardson die Olympische­n Spiele in Tokio nach einer Sperre wegen Marihuana-Konsums verpasst hatte, hatte die Agentur angedeutet, den Status überdenken zu wollen. „Das Thema THC im sportliche­n Kontext ist nicht einfach“, sagte WADAGenera­ldirektor Olivier Niggli. Es gebe in verschiede­nen Ländern der Welt eine „Vielfalt an Meinungen und Wahrnehmun­gen“dazu. „Aber wir sind uns bewusst, dass die Gesetze vieler Länder – und internatio­nale Gesetze – es stützen, Cannabis auf der Verbotslis­te zu belassen.“sid

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg