Meisterlicher Auftakt
Amicale-Coach Etienne Louvrier sieht trotz des deutlichen Erfolgs über Gréngewald noch jede Menge Luft nach oben
126 Tage nach dem neunten Meistertitel der Vereinsgeschichte ist Titelverteidiger Amicale mit einem 94:67 über Gréngewald erfolgreich in die LBBL-Saison 2022/23 gestartet. Ein Auftakterfolg, bei welchem man sich anfangs noch schwertat.
Meistercoach Etienne Louvrier erklärt: „Es war ein schwieriges Spiel. Wir wussten, dass wir auf einen Aufsteiger mit Qualität treffen, der hochmotiviert sein würde und zeigen will, was in ihm steckt. In der ersten Halbzeit ist Gréngewald dies gelungen.“Der Schlüssel zum deutlichen Erfolg lag aus Amicale-Sicht – wie so oft im Basketball – letztlich an einer höheren Intensität in der Verteidigung.
„In der Halbzeit sagte ich meinem Team, dass wir uns auf unser Spiel und unsere Stärken – und nicht nach dem Gegner richten sollen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mit viel mehr Intensität in der Defensive gespielt und kamen dadurch auch offensiv ins
Laufen“, so Louvrier. Maßgeblich in diesem Kontext war die bessere Verteidigung gegen Gréngewalds US-Profi Austin Burgett. „Von dem Moment an, als es uns gelang, Burgett aus dem Spiel zu nehmen, bauten wir unseren Vorsprung mit Leichtigkeit aus.“
Eine Analyse, die sich statistisch belegen lässt. Mit 17 Punkten, acht Rebounds sowie einer hundertprozentigen Quote von der Dreier- als auch der Freiwurflinie führte Burgett, der 2020/21 bereits für Etzella in der LBBL auflief, die Einzelstatistiken aller Spieler bis zur Pause an – und sorgte somit dafür, dass der Aufsteiger zur Halbzeit noch in Schlagdistanz war (35:41, 20.').
Da bei Amicale, in Person von Bob Melcher, gegen Gréngewald nur ein Akteur aus der MeisterStarting-Five auf dem Parkett stand, zeigte sich Louvrier mit dem Saisonauftakt zufrieden. „Wir mussten das Profi-Duo ersetzen. Jonas Theisen fehlt aktuell krankheitsbedingt, derweil Tom Konen nach seiner Daumen-OP noch Monate ausfällt. Bis wir unseren besten Basketball spielen, wird es noch dauern.“
Play-offs als primäres Ziel
Louvrier weiß, dass die Zeit für sein Team spielt. „Wir unternehmen alles, damit Tom uns schnellstmöglich wieder zur Verfügung steht. Zugleich wollen wir nicht, dass er zu schnell aufs Parkett zurückkehrt. Die Saison ist lang. Toms Rückkehr macht für uns erst Sinn, wenn er wieder bei hundert Prozent ist. Unser Ziel ist das gleiche wie in der Vorsaison. Sprich, die reguläre Saison unter den besten Acht abzuschließen. In dem Fall spielen wir die Play-offs und nicht um den Klassenerhalt. Und dass in den Play-offs bekanntlich alles möglich ist, hat die Vorsaison gezeigt.“
Jener, der in der Vorsaison als sechster Mann von der Bank kam und durch Konens Ausfall nun bis Januar in die Starting-Five rotiert, ist der immer noch erst 23-Jährige Noah Medeot. Das Steinseler Eigengewächs, das mit seiner Amicale in jungen Jahren bereits zweimal Meister wurde (2018, 2022), ist sich der sich bietenden Chance bewusst. „Toms Verletzung trifft uns als Team natürlich hart. Für mich ist sein Ausfall zugleich eine Gelegenheit. Ich muss auf dem Parkett zeigen, dass ich es verdiene, darauf zu stehen. Wenn Tom dann zurückkommt, werden wir noch wesentlich stärker sein. Dann sind wir nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite nochmals besser besetzt. In dem Fall komme ich womöglich wieder von der Bank und werde dem Team von dort kommend viel Energie geben.“
Gegen Gréngewald resümierte Medeot sein Spiel wie folgt. „Die erste Halbzeit war Mist – die zweite besser.“Eine Analyse, die exemplarisch für das Steinseler Kollektiv zum Saisonauftakt war.
In Abgrenzung zu seinem Coach formuliert der Kapitän die Ambitionen jedoch offensiver. „Wir
Ich muss auf dem Parkett zeigen, dass ich es verdiene, darauf zu stehen. Noah Medeot