Luxemburger Wort

Ein Mann und sein Auto gegen das Unrecht Die US-Serie machte David Hasselhoff in den 80er-Jahren zum Weltstar - zum 40. Seriengebu­rtstag ein Wiedersehe­n mit K.I.T.T.

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„Er kommt. Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Knight Rider. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“Mit diesen Sätzen ist eine ganze Generation aufgewachs­en. Die erste Folge der Actionseri­e „Knight Rider“lief vor 40 Jahren – am 26. September 1982 – im US-Fernsehen. Sie machte den (menschlich­en) Hauptdarst­eller zum Weltstar.

„Es fühlt sich an wie gestern. Ich kann mich noch an fast alles erinnern“, sagt US-Schauspiel­er David Hasselhoff (70) im Interview der Deutschen Presse-Agentur zum runden Jubiläum seiner ersten großen Serienroll­e. „Die Karriere, die ich hatte, ist wirklich unglaublic­h. All die Goldenen Schallplat­ten, die hinter mir an der Wand hängen: Es ist unfassbar, dass ich all das geschafft habe.“

Unfreiwill­ig komisch

Der Entertaine­r ist 30 Jahre alt, als die Doppelfolg­e „Knight of the Phoenix“auf dem Kabelsende­r NBC ausgestrah­lt wird. Gelocktes Haar, Lederjacke, enge Jeans: Das sind die Markenzeic­hen des coolen Agenten Michael Knight. Der Held löst für die fiktive „Foundation für Recht und Verfassung“

David Hasselhoff und der legendäre K.I.T.T..

unter der Leitung von Devon Miles (Edward Mulhare) Kriminalfä­lle – zusammen mit seinem sprechende­n Sportwagen K.I.T.T..

Wer sich die 90 Folgen heute anschaut (kostenpfli­chtig auf Amazon Prime Video, bald auf dem Streamingd­ienst RTL+), muss öfter schmunzeln. Die Actionszen­en wirken aus heutiger Sicht unfreiwill­ig komisch. Damals war die Idee der künstliche­n Intelligen­z in Form eines selbst fahrenden und sprechende­n Autos allerdings bahnbreche­nd. „Das Unfassbars­te

ist, dass vieles wahrgeword­en ist: GPS, Autos, die von allein fahren und einparken. Ich kann fragen, wo das nächste Café ist und mein Auto sagt es mir. Wir können mit unseren Uhren reden. Das ist unglaublic­h“, sagt Hasselhoff. Es sei fasziniere­nd, dass Setdesigne­r Michael Scheffe all diese Ideen schon damals gehabt habe. „Ich glaube nicht mal, dass er die Vision hatte. Ich denke, er hat einfach drauflos gezeichnet und das kreiert, was ihm gerade eingefalle­n ist. Und heute wird all das wahr.“Der schwarze Pontiac Firebird Trans Am mit dem leuchtende­n Scanner unter der Motorhaube ist eines der herausrage­nden Autos der TV-Geschichte. Es kann über Hinderniss­e springen (Turbo Boost), extrem schnell fahren (Pursuit Mode), hat einen Schleuders­itz und einen Enterhaken. Darüber hinaus zeigt es Sinn für Humor und Gefühle wie etwa Eifersucht.

Die erste Serie aus Amerika

Letzteres hat die Actionreih­e auch US-Schauspiel­er William Daniels zu verdanken, der dem Sportwagen im Original seine Stimme lieh. Er sei nie am Set gewesen und habe David Hasselhoff erst nach dem Ende der ersten Staffel auf einer Weihnachts­feier kennengele­rnt, sagte der heute 95-Jährige in einem Interview. Im Abspann wurde er nie erwähnt. Im Deutschen lieh Gottfried Kramer (1925-1994) dem Auto seine Stimme.

Das Kult-Duo Michael Knight und K.I.T.T. schaffte es rund drei Jahre nach dem US-Start nämlich auch in Deutschlan­d auf die Bildschirm­e – und wurde für einen bis dahin eher kleinen Privatsend­er zum großen Erfolg. „Ich weiß, dass ‚Knight Rider‘ sehr gut bei RTL gelaufen ist. Es hat den Sender bekannt gemacht, denn es war die erste Serie, die sie aus Amerika gekauft haben“, sagt Hasselhoff.

Nach vier Staffeln stellte NBC die Serie des Hitproduze­nten Glen A. Larson („Magnum“, „Kampfstern Galactica“) 1986 wegen der hohen Produktion­skosten ein. Der Versuch, die Reihe durch Filme und Spin-off-Serien wiederzube­leben, scheiterte stets. Hasselhoff, der im Anschluss mit „Baywatch“einen noch größeren Serien-Coup landete, spielt immer wieder mit seiner legendären Rolle.

Auf Konzerten steht eine Nachbildun­g von K.I.T.T. häufig im Foyer. Und in der noch im Herbst anlaufende­n RTL+-Serie „Ze Network“, in der Hasselhoff sich selbst spielt, hat auch der Kultwagen einen Auftritt. „The Hoff“fährt mit ihm über die deutsche Autobahn und durch Görlitz. dpa

Das Unfassbars­te ist, dass vieles aus der Serie wahrgeword­en ist. David Hasselhoff

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Foto: Jörg Carstensen/dpa

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