Luxemburger Wort

Die Frau hinter Verstappen­s Triumphen

Die leitende Strategiei­ngenieurin Hannah Schmitz führt den Red-Bull-Fahrer wahrschein­lich zum nächsten Formel-1-Titel

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Max Verstappen kann die kurze rennfreie Auszeit entspannt mit Freundin Kelly Piquet genießen. Schon bei der nächsten Dienstreis­e steht er vor der möglichen zweiten Krönung zum Formel-1-Weltmeiste­r, unter Umständen ist es schon am Sonntag in Singapur und damit zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag soweit. Zweifel am erneuten Triumph des Niederländ­ers gibt es nicht mehr. Er ist zu stark und das Auto von Red Bull ist zu gut für die Konkurrenz – und dann gibt es da noch sie.

Ihr Name: Hannah Schmitz. Jobbezeich­nung: leitende Strategiei­ngenieurin. Prädikat: besonders wertvoll. Verstappen sagte einmal über Schmitz, als die Britin in höchsten Stressmome­nten „wahnsinnig ruhig“geblieben war: „Sie ist sehr gut.“Die „Gazzetta dello Sport“nannte sie „Genie“.

„F1-Strategin, Elternteil von zwei, liebe, was ich tue“, stellt sich Hannah Schmitz selbst bei Instagram unter anderem vor. Etwas mehr als 33 000 Follower hat sie. Nach der Sommerpaus­e wollte sie als Social-Media-Neuling eigentlich ein bisschen mehr posten. Vier Beiträge sind es insgesamt erst seit dem ersten im November 2019, als sie mit Sieger Verstappen in Sao Paulo aufs Podest durfte.

Horner: „Dreh- und Angelpunkt“Es hatte einen Grund: Schmitz, die zur Beruhigung immer die Handfläche­n flach nach innen auflegt, hatte mit einer mutig-aggressive­n Strategie den Weg zu Verstappen­s Sieg geebnet. Und so macht sie es auch in diesem Jahr auf dem Weg zu dessen zweitem WM-Titel. Schmitz' Rolle am Kommandost­and sei „der Dreh- und Angelpunkt“, betonte Teamchef Christian Horner einmal.

Schmitz ist Cambridge-Absolventi­n, sie ist Mutter von zwei Kindern, gibt ansonsten aber wenig Privates von sich preis. Sie sagt von sich, dass sie alles plane. Wenn es auf Reisen geht mit der Familie, werden die Sachen auch am Tag vorher schon gepackt.

Ihre Reise in die Formel 1 begann 2009. Schmitz startete als Praktikant­in bei Red Bull Racing. Sie arbeitete danach im StrategieT­eam des Rennstalls bereits mit, als Sebastian Vettel dort noch erfolgreic­h war. Seit rund anderthalb Jahren ist Schmitz die ChefStrate­gin.

„Strategie, Mut zum Risiko, Geistesbli­tze, das perfekte Gespür für Daten und die nötige Ruhe, um glasklare Entscheidu­ngen in der Hektik eines chaotische­n Rennens zu treffen“, benötige es in der Formel 1, schrieb in diesem Jahr die österreich­ische „Kleine Zeitung“aus der Heimat von Red Bull und betonte: „Kaum eine Person verbindet diese Eigenschaf­ten derzeit so

Als Strategin musst du unzähligen Leuten sagen, was sie zu tun haben. Hannah Schmitz

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Foto: AFP Max Verstappen kennt die Qualitäten der Britin.

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