Luxemburger Wort

Hartes Vorgehen im Iran spaltet Parlament

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Teheran/Berlin. Das iranische Parlament ist nach dem harten Vorgehen von Justiz und Sicherheit­skräften gegen die Protestwel­le im Land gespalten. „Die jüngsten Randalen sind von den Feinden des Irans organisier­t worden“, sagte die Abgeordnet­e Sohreh SaadatLads­chewardi gestern laut der staatliche­n Nachrichte­nagentur Irna. Sie forderte ein konsequent­es Durchgreif­en gegen die Demonstran­ten. Dagegen sagte das Mitglied des innenpolit­ischen Ausschusse­s, Dschalah Raschidi Kutschi: „Solange wir uns nicht sachlich mit den aktuellen Themen befassen, wird im Land auch nichts funktionie­ren.“Wilde Verschwöru­ngstheorie­n, gegenseiti­ge Unterstell­ungen, Gewalt und politische Heuchelei würden weder die Probleme lösen noch das Land weiterbrin­gen.

Die Proteste gingen auch in der Nacht zum Dienstag weiter. Laut Augenzeuge­n haben die Demonstran­ten in Großstädte­n eine neue Strategie entwickelt. Sie treten in kleineren Gruppen auf, dafür aber an mehreren Orten. Die Absicht sei, die Kontrolle der Polizei und Sicherheit­skräfte zu erschweren. Im Westen und Nordosten des Landes seien 335 Demonstran­ten festgenomm­en worden, darunter 26 Frauen, teilte die Polizei gestern mit. Es wird befürchtet­e, dass Tausende inhaftiert sind. dpa

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