Porsche legt nach Börsengang trotz schwierigem Umfeld zu
Vorzugsaktien des Herstellers stiegen um 2,8 Prozent
Die Porsche AG legte nach ihrem furiosen Börsendebüt im frühen Handel zu, nachdem der Mutterkonzern Volkswagen AG den endgültigen Preis für die Vorzugsaktien der Sportwagenschmiede an der Obergrenze festgesetzt und damit den heftigen Marktverwerfungen die Stirn geboten hatte.
Die Vorzugsaktien des Herstellers stiegen um bis zu 2,8 Prozent auf 84,82 Euro, nachdem sie VW für 82,50 Euro pro Stück verkauft hatte, was einem Börsenwert von 75 Milliarden Euro für die Kultmarke entspricht. Die Notierung brachte einen Erlös von 9,4 Milliarden Euro, der höchste Betrag seit mehr als einem Jahrzehnt.
„Für Porsche geht heute ein großer Traum in Erfüllung“, sagte Volkswagen-Vorstandschef Oliver Blume in einer Erklärung. „Mit der größeren Eigenständigkeit sind wir in einer sehr guten Position, um unsere Ziele umzusetzen.“
Erlös für Elektrifizierung
Die Notierung des 911-Herstellers ist ein mutiger Schritt an die Börse. Zumal Energiekrise, steigende Zinsen und Rekordinflation in diesem Jahr potenzielle Emittenten abschreckte. VW will über den Verkauf Mittel für seine Elektrifizierung beschaffen, die Investoren
Volkswagen-Vorstandschef Oliver Blume.
erhalten als Draufgabe die emotional aufgeladene Beteiligung an einer Firmenlegende.
Volkswagen-Vorzüge fielen nach dem Handelsstart um bis zu 6,2 Prozent, während die Porsche Automobil Holding SE, die Beteiligungsgesellschaft der Familie Porsche-Piëch, um bis zu 9,2 Prozent nachgab.
Geschäftsziele
Porsche strebt in diesem Jahr einen Umsatz von bis zu 39 Milliarden Euro an. Die Umsatzrendite soll bis zu 18 Prozent erreichen, was zwei Prozentpunkte mehr wären als im vergangenen Jahr. Langfristig soll die Rendite auf über 20 Prozent steigen. Bernstein rechnet in einer Analyse mit einer Porsche-Marktkapitalisierung von 80 Milliarden Euro. Bloomberg