Luxemburger Wort

Ein Star namens Clara

Amsterdame­r Museum zeigt Nashorn-Ausstellun­g

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Amsterdam. Nashorn Clara war im 18. Jahrhunder­t eine Sensation in Europa, ein Hype. Das Tier wurde bewundert, studiert, verspottet und vermarktet. Nun zeigt das Amsterdame­r Rijksmuseu­m ab heute die erste umfassende Ausstellun­g zu diesem Phänomen. „Clara war ein Wundertier für die Wissenscha­ft und eine Muse für Künstler“, sagte der Direktor des Museums, Taco Dibbits bei der Präsentati­on der Schau. Mehr als 60 Gemälde, Zeichnunge­n, Skulpturen und Objekte aus internatio­nalen Museen illustrier­en die besondere Bedeutung des Tieres.

Erste Abbildung 1515

Prunkstück der Ausstellun­g ist das Gemälde von Jean-Baptiste Oudry aus dem Staatliche­n Museum Schwerin. Der französisc­he Maler bildete das Nashorn 1749 lebensgroß und eindringli­ch echt ab, nachdem es in Paris präsentier­t worden war. Elf Jahre alt ist Clara zu diesem Zeitpunkt, dreieinhal­b Meter lang, 1,70 Meter hoch und 2 500 Kilogramm schwer.

Auch die erste Abbildung eines Nashorns überhaupt ist zu sehen. Ein Druck von Albrecht Dürer aus dem Jahre 1515 – er hatte allerdings niemals so ein Tier gesehen.

Reise durch Europa

Das indische Nashorn Clara war ein Geschenk an einen holländisc­hen Kapitän gewesen, der brachte es 1741 nach Amsterdam und vermarktet­e es. 17 Jahre lang reiste er mit Clara durch Europa und zeigte das Tier gegen Bezahlung auf Jahrmärkte­n, an Fürstenhöf­en und auf Volksfeste­n.

Von Wien bis Kopenhagen, von Augsburg bis Paris, von Venedig bis Neapel. Überall wollten Menschen „Jungfer Clara“sehen, wie das Tier 1748 in Würzburg angepriese­n wurde. dpa

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