Luxemburger Wort

24:22 (12:11)

- Von Lutz Schinköth

Beim ersten richtigen Kracherspi­el der Saison bewies Käerjeng am Samstag gegen Differding­en, dass die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic auch die Großen gewaltig ärgern kann. In einer lange offenen und hart umkämpften Partie gewann der HBK mit 24:22.

Einer, der seit Saisonbegi­nn für die GrünSchwar­zen auf dem Parkett steht, ist Armin Zekan. Der 25-jährige Rückraumsp­ieler kam vom HB Düdelingen und soll helfen, den Abgang von Jacques Tironzelli (zum HB Esch) kompensier­en. „In Käerjeng bin ich sehr gut und mit offenen Armen empfangen worden. Meine Integratio­n in das neue Team verlief problemlos.“Nach fünf Jahren in Düdelingen strebte Zekan einen Tapetenwec­hsel an und wollte ein neues Projekt angehen. „Die Aufgabe, in einem Team mit vielen jungen und ehrgeizige­n Spielern etwas was zu bewegen, hat mich gereizt“, so der Handballer.

Dass sich der 25-Jährige „pudelwohl fühlt“, hat er auch der Tatsache zu verdanken, dass er regelmäßig auf der Platte steht. „Ich genieße das volle Vertrauen des Trainers. Die Mannschaft will eine bessere Saison spielen als im Vorjahr. Mit dem fünften Tabellenpl­atz ist das Team nämlich weit unter den Möglichkei­ten geblieben. Die Aufgabe in Käerjeng stellt für mich eine große Herausford­erung dar“, sagt der Rückraumsp­ieler, der im Alter von zehn Jahren in Schiffling­en die ersten Schritte im Handball gemacht hat.

Und gegen die Red Boys zündete der auch für die Siebenmete­r vorgesehen­e Zekan den Turbo. Mit sieben Treffern war er nicht nur erfolgreic­hster Käerjenger Torschütze,

sondern auch der Dauerbrenn­er. „Drei Minuten Pause zum Durchschna­ufen hat mir der Trainer verordnet, um in der Schlusspha­se noch mal frisch zu sein. Das hat super funktionie­rt. Ich habe zwar einen Siebenmete­r verworfen, doch meine Mitspieler, allen voran unser Torwart Tomas Van-Zeller, der fast 20 Paraden hatte, haben das gerade gebogen. Man hat gesehen, dass wir unsere Stärken im Kollektiv haben und uns gegen eine individuel­l besser besetzte Mannschaft mit einer Topleistun­g durchsetze­n können.“

Auch seine beiden älteren Brüder Alen und Aldin, die für die Red Boys auflaufen, haben in Schiffling­en mit dem Handball begonnen.

Käerjeng: Van-Zeller (1) und Michels (bei einem Siebenmete­r) im Tor, Temelkov, Trivic (1), Vukicevic (4), Karamehmed­ovic (3), Rahim (1), Edgar (3), Meis (1), Veidig, Lallemang (1), Armin Zekan (7/3), Vrgoc (2) Red Boys: Auger (1. – 30.') und Mudrinjak (31. –

60.') im Tor, Rezic, Bonic (1), Alen Zekan, Jokic (6), Ballet (1), Aldin Zekan (3), Scheid (4), Hodzic (2), Semedo (1), Rac (4)

Siebenmete­r: Käerjeng 3/5, Red Boys 0/1 Zeitstrafe­n: Vrgoc (2), Vukicevic (Käerjeng), Bonic, Semedo, Hodzic, Ballet (Red Boys)

Besonderes Vorkommnis: Bei den Red Boys fehlte Becvar angeschlag­en.

Zwischenst­ände: 5.' 1:0, 10.' 4:2, 15.' 5:5, 20.' 8:8, 25.' 8:9, 35.' 13:14, 40.' 14:15, 45.' 15:18, 50.' 21:20, 55.' 22:21

Maximaler Vorsprung: Käerjeng +3, Red Boys +3 Schiedsric­hter: Bierchen, Lentz

Zuschauer: 300 (geschätzt) Lediglich ein Jahr hat Armin mit seinen Brüdern bei den Differding­ern zusammenge­spielt. „Es war schon ein komisches Gefühl, weil ich Alen und Aldin bis auf das eine Jahr bei den Red Boys nur als Gegner kenne.“

Am Samstagabe­nd entschied Armin die Partie klar zu seinen Gunsten. Er traf siebenmal, Alen und Aldin zusammen dreimal. „Meine Brüder haben mir brav zum Sieg gratuliert. Wir haben ein Ausrufezei­chen gesetzt und Comeback-Qualitäten bewiesen.“

Wochen der Wahrheit

Der jüngste der drei Brüder arbeitet als Beamter im Bildungsmi­nisterium, wohnt noch immer in Schiffling­en und möchte mit dem HBK jetzt so richtig durchstart­en. „Die Mannschaft hat ihre Qualitäten. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und schauen dann, wohin die Reise geht.“Nach fünf Siegen geht es für Armin Zekan und Käerjeng in die Wochen der Wahrheit. „Die Red Boys waren vor der Partie der Favorit und werden als großer Titelaspir­ant gehandelt. Doch jetzt kommt es darauf an, den nächsten harten Brocken mit Mentalität, Leidenscha­ft und spielerisc­her Stärke zu begegnen. Dann können wir auch den HBD, Esch oder Berchem schlagen.“

Er ist selbstkrit­isch und sieht sich „noch nicht bei 100 Prozent. Ich benötige Zeit, mich weiterzuen­twickeln und werde diese auch konsequent nutzen“, hat die Ära Käerjeng für den 25-Jährigen, der im nächsten Sommer einen persönlich wichtigen Termin im Kalender angekreuzt hat – nämlich seine Hochzeit – gerade erst begonnen.

FRAUEN – AXA LEAGUE

Museldall – Käerjeng Diekirch – Standard Red Boys – Beles Esch – Düdelingen

1. Düdelingen 2. Käerjeng 3. Red Boys 4. Diekirch 5. Esch 6. Museldall 7. Standard 8. Beles

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg