Dauerregen beim Walfer Vollekslaf
Von einem goldenen Oktober war am Sonntag beim 46. Walfer Vollekslaf noch nichts zu sehen. Doch selbst die grauen Wolken, die unaufhörlich Läufer und Zuschauer mit ihrem kühlen Nass eindeckten, konnten die tolle Stimmung rund um die Strecke nicht trüben.
624 von 792 Startern beendeten den Hauptlauf über zwölf Kilometer. Schnellster
Läufer war Yonas Kinde, der nur 37'50'' für den Kurs rund um Walferdingen, Lorentzweiler und Steinsel benötigte. Bester Luxemburger war Christophe Kass, der mit 1'09'' Rückstand als Zweiter das Ziel erreichte. Schnellste bei den Frauen war Tatyana Vernygor aus der Ukraine (45'12''). Beste Luxemburgerin wurde die Drittplatzierte Liz Weiler (46'42''). Neben dem Hauptlauf gab es noch Kurse für die Minis und Junioren sowie ein Joggingrennen.
Die Ukrainerin Tatyana Vernygor war die schnellste Frau.
Nach zwei frustrierend langen Stunden und einem Grand Prix zum Vergessen hatte Max Verstappen Gewissheit: Die Titelparty ist vertagt, die Siegesserie gerissen, und das Feuerwerk am Nachthimmel knallte nur für seinen Teamkollegen. Sergio Perez gewann einen langweiligen Grand Prix im Stadtstaat vor dem Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz jr., weite Teile des Rennens verbrachte das Feld dabei hinter dem Safety-Car.
Für Verstappen stand nach zuletzt fünf Siegen am Ende eines frustrierenden, verregneten Wochenendes nur Platz sieben, der Red-Bull-Star haderte und schimpfte viel in Singapur – dabei sind die Aussichten ja weiter blendend: Am kommenden Sonntag in Japan eröffnet sich die nächste Chance, dann kann er seinen zweiten WMTitel sogar erstmals aus eigener Kraft holen.
In Singapur dagegen hätte er einen Sieg und ganz schlechte Ergebnisse von Perez und Leclerc gebraucht, genau das Gegenteil passierte. Leclerc (104) und Perez (106) verkürzten ihren Rückstand auf Verstappen, er braucht nun einen Sieg in Suzuka inklusive Bonuspunkt für die schnellste Runde, um den Titelgewinn vier Rennen vor Schluss perfekt zu machen. An den verbleibenden fünf Grand-Prix-Wochenenden sind noch 138 Punkte zu gewinnen.
„Das war meine beste Leistung. Ich habe alles für den Sieg gegeben“, sagte hingegen Perez: „Die letzten paar Runden waren sehr intensiv. Das Team hat gesagt, dass ich den Abstand vergrößern muss.“Für den Mexikaner war es der vierte Grand-PrixSieg und der zweite der Saison – allerdings musste er um diesen zittern: Eine halbe Stunde nach Rennende sollte Perez bei den Rennkommissaren vorsprechen, weil er hinter dem Safety-Car womöglich nicht den vorgeschriebenen Mindestabstand von zehn Wagenlängen eingehalten hatte. Im Raum stand eine Zeitstrafe. Perez' Vorsprung im Ziel auf Leclerc betrug 7,5 Sekunden.
Immer wieder das Safety-Car
Für Verstappen indes hatte sein Geburtstagswochenende schon mit einigen Pannen begonnen. Am Freitag, seinem 25. Ehrentag, verpasste er viel Trainingszeit, weil sein Team schier endlos am Setup herumschraubte. Am Samstag dann lag er auf abtrocknender Strecke im Qualifying zwar auf Bestzeitkurs – doch Red Bull hatte sich verkalkuliert: Verstappen ging auf der letzten schnellen Runde das Benzin aus. Der Niederländer schimpfte lautstark und öffentlich, „inakzeptabel“und „beschissen“sei ein solcher Fehler.
Und gestern folgte gleich das nächste Unheil. Zunächst von oben und für alle: Starkregen sorgte für eine Verschiebung des Starts um eine Stunde. Und dann für Verstappen selbst: Mit dem achten Startplatz hatte er ohnehin bereits gehadert, die ersten Runden allerdings absolvierte er dann sogar außerhalb der Top Ten. Gleich auf den ersten Metern fiel er zurück.
An der Spitze eroberte sein Teamkollege Perez derweil die Führung, setzte sich knapp vor das Ferrari-Duo Leclerc und Sainz. Dann wurde das Geschehen wegen zahlreicher leichter Unfälle langatmig. Zweimal rückte das echte Safety-Car aus, dreimal wurde das Rennen mit dem virtuellen Safety-Car ausgebremst. Verstappen kam in dieser Phase kaum mal voran, und irgendwann wurde er offenbar ungeduldig: Mit zu viel Schwung griff er Lando Norris im McLaren an, verbremste sich schwer, schoss in eine Auslaufzone.
„Ich habe komplett aufgesetzt“, funkte er an die Box und fuhr dem sehr dezimierten Feld nun erstmal hinterher. Mit erneut frischen Reifen schaffte Verstappen es dann am Ende zumindest doch noch in die Punkte. sid
Sergio Perez genießt nach seinem Triumph die Champagner-Dusche.