Luxemburger Wort

Wohnen in der schönen Luft

Belair ist ein junges Stadtviert­el & wächst weiter

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Belair ist ein relativ neues Stadtviert­el. Bis zur Schleifung der Festung waren hier lediglich Wiesen sowie Felder und nur ein Galgen sorgte dafür, dass sich von Zeit zu Zeit größere Menschenan­sammlungen nach Belair begaben.

1887, also zwanzig Jahre nach der Schleifung der Festung Luxemburg wurden insgesamt 87 Einwohner gezählt.

Damals hieß das Viertel denn auch „Neu-Merl“. Den Namen Belair erhielt es erst 1956. Die heutige Avenue Gaston Diderich hieß bis 1947 Rue Belair, was dazu führte, dass anschließe­nd das ganze Viertel diesen Namen annahm.

Lange Straßen prägen das Bild Zwei große Ausfallstr­aßen haben dem Viertel ihren Stempel aufgedrück­t. Im Norden ist es die Route d’Arlon ab dem Stäreplaz und die südliche Verkehrsac­hse ist die Avenue du Dix Septembre. Doch auch weitere lange Straßen durchziehe­n Belair von Ost nach West. Da wäre zum einen die Rue du Val Ste Croix oder Kräizgrënn­chen, etwas weiter südlich die Avenue Gaston Diderich und zum Schluss die Avenue Guillaume. Links und rechts davon sind dann die ruhigen Wohnstraße­n zu finden.

Belair war seit den Nachkriegs­jahren eine gefragte Wohngegend und nach einem Durchhänge­r in den 1970ern stieg die Nachfrage nach Wohnraum stetig an. Die Immobilien­preise taten das Gleiche und seither gehört Belair zu den teureren Pflastern in der Hauptstadt. Fast unwirklich mutet es deshalb an, dass ausgerechn­et in Belair der Sitz der Société des habitation­s à bon marché (SNHBM) angesiedel­t war.

Zentral gelegen & doch ruhig Die Nähe zur Stadt oder die gute Erreichbar­keit vom Kirchberg sind Faktoren, die zur Beliebthei­t des Wohnvierte­ls beitragen. Der Park

Merl-Belair befindet sich gleich vor der Tür und bietet mannigfalt­ige Erholungsm­öglichkeit­en. Eine ganze Reihe kleinerer Grünzonen lockern die Atmosphäre auf. Auf der Schéiwissc­hen dreht sich der Bolzplatz ganz um das Thema „Burg“. Ein Anziehungs­punkt erster Güte bietet die „Schéiss“. Wie der Name es vermuten lässt, befand sich hier früher ein Schießstan­d. Danach wurde es zu einer Tennisanla­ge umgebaut und das sehenswert­e Empfangsge­bäude fungiert heute als Kulturzent­rum und Restaurant. Die Kirche mit ihrem spitzen Turm wurde 1956 fertiggest­ellt und befindet sich im Mittelpunk­t des Viertels. Das Kloster der Franziskan­erinnen liegt als ruhender Pol mitten im Wohngebiet.

Die Zukunft ist im Anmarsch In Belair stechen vor allem zwei Bauprojekt­e hervor, die beide entlang der Route d’Arlon gelegen sind. So will man nach jahrelange­m Stillstand nun am Stäreplaz Nägel mit Köpfen machen. Bereits 2010 wurde ein erstes Projekt genehmigt. Zur Ausführung kam es aber nie. Auf den brachliege­nden drei Hektar zwischen dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte und dem Anfang des Kräizgrënn­chen sollen 600 Wohnungen sowie 46 000 Quadratmet­er Bürofläche­n entstehen. Läden und andere Geschäftsf­lächen sorgen für eine lebendige Mischung.

Etwas weiter stadtauswä­rts steht das Stadion Josy Barthel. An dessen Stelle soll ebenfalls ein neues Wohnquarti­er für bis zu 2 000 Einwohner entstehen. Kernstück des Projektes ist das derzeitige Stadion. Dort soll ein Park mitsamt Teich entstehen. Auch die bisherige Feuerwehrk­aserne soll in das Projekt mit einbezogen werden, um als Herz des zukünftige­n Wohnvierte­ls zu fungieren. Hier sollen kulturelle Einrichtun­gen untergebra­cht werden.

Doch diese beiden Projekte sind nicht die einzigen, die in Zukunft das Gesicht der Route d’Arlon verändern. Im unteren Teil werden derzeit bereits die bestehende­n, leerstehen­den Wohnhäuser abgerissen, um ebenfalls Platz zu machen für neue Anlagen. Alle Projekte haben gemein, dass sie direkt an die zukünftige Tramlinie angebunden sind, die bis zum geplanten neuen CHL fährt.

Auch die weiteren Neubaugebi­ete, die im Bereich südlich der Route d’Arlon entstehen sollen, werden dafür sorgen, dass selbst die letzten landwirtsc­haftlichen Flächen des Stadtbilde­s der Vergangenh­eit angehören. Die Bebauungsp­läne mit den Namen „Arquebusie­rs“sowie „Parc des Aubépines“sind bereits in der Planung weit fortgeschr­itten. Mit den anstehende­n Veränderun­gen wird die Bevölkerun­g entlang der Route d’Arlon stark zunehmen und einen neuen Schwerpunk­t für Belair darstellen.

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