Luxemburger Wort

Jüngstes Viertel für junge Leute

In Cents & Fetschenho­f tut sich seit 60 Jahren viel

-

Lange Zeit war Cents eine ländliche Gegend und nur spärlich besiedelt. Die einzige Zufahrtstr­aße aus der Stadt hat denn auch bis heute einen Namen, der sehr wohl besagt, was früher auf dem Plateau los war. Die heutige Route de Trêves heißt auf Luxemburgi­sch schlicht „Kéibierg“.

Und tatsächlic­h befanden sich bis auf Bauernhöfe und vereinzelt­e Häuser keine weiteren Behausunge­n zwischen dem Fetschenho­f und der Kaltgesbrü­cke. Die gerade Straße mit ihren dreieinhal­b Kilometern Länge ist allerdings auch heute noch die Lebensader des Viertels. Bedingt durch die Lage auf dem Plateau zwischen dem Hammerdäll­chen und Neudorf, misst Cents an seiner breitesten Stelle gerade einmal 800 Meter.

Vom Bauernhof zum Wohnvierte­l

Erst Anfang der 1960er veränderte sich das Bild von landwirtsc­haftlichen Flächen zu Wohnvierte­ln. Die meisten Häuser auf Cents gehen auf die Siedlungsp­rojekte durch die Société des habitation­s à bon marché (SNHBM) zurück. Die sogenannte Cité Frommes, die nach Henri Frommes, einem Direktor der SNHBM, benannt wurde, eröffnete den Reigen mit den ersten Häusern, die ab 1967 entstanden.

Bis dahin war Cents quasi unbewohnt und bestand hauptsächl­ich aus Feldern und Wiesen. Die einzigen Häuser verteilten sich entlang der Rue de Trèves sowie entlang der Rue des Muguets. Zusammen mit dem stadtzugew­andten Fetschenho­f zählte man vor dem Bauboom insgesamt 433 Einwohner. Deshalb gab es sogar genügend Freiraum, um ein Flugfeld einzuricht­en, wo am 24. August 1930 eine Flugshow abgehalten wurde.

Zeugen der Vergangenh­eit Zwischen den Festungsma­uern der „Trierer Pforte“, der ehemaligen Festung Luxemburg und der Nähe zu der Piste des Flughafens hat sich das jüngste Viertel der Hauptstadt rasant entwickelt. So erinnern so manche Namen an die fürstliche Vergangenh­eit. Der bekanntest­e Ausdruck dürfte wohl der Tawioun sein. Der Name hat geschichtl­iche Hintergrün­de: Philipp Oktavian war ein Sohn des Grafen Mansfeld, der oberhalb des Alzettetal­s gewohnt haben soll, wo sich heute das Wohnvierte­l Cents befindet, in etwa dort, wo heute der Weg mit seinem Namen beginnt. Die Historiker sind sich noch nicht ganz einig, ob der Name von einer Pforte in der Schlossmau­er herrührt, der Porta Octaviani oder ob es sich tatsächlic­h um eine Villa handelte. Wie dem auch sei, im Volksmund

Altbau: ~11 300 Euro/m² Neubau: ~12 200 Euro/m²

Altbau: ~11 000 Euro/m² Neubau: ~9 000 Euro/m²

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg