Luxemburger Wort

Vom Dorf zur Stadt

Cessingen soll ein aufstreben­des Viertel werden

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Das Dorf Cessingen wird zum ersten Mal im Jahr 1083 erwähnt. Im Laufe der Jahrhunder­te hat es einige Schicksals­schläge überstande­n, sei es durch Kriegseinw­irkungen oder Pandemien.

Flächenmäß­ig ist Cessingen das größte Viertel der Hauptstadt, bei der Einwohnerz­ahl hinkt es jedoch hinter den anderen her. Mit den Ideen, die derzeit reifen, dürfte sich jedoch in einigen Jahren an diesem Zustand so manches ändern.

Vom „Tipp“zur Sportstätt­e

Lange Zeit war die wohl bekanntest­e lokale Institutio­n die ehemalige Müllhalde, dem „Zéissénger Tipp“, die bis 1981 in Betrieb war. Heute erinnert bei den dortigen Sportstätt­en nichts mehr an diese besondere Vergangenh­eit. Das Stade Boy Konen verfügt über Fußballfel­der sowie eines für Rugby. Immerhin hat Cessingen auch einen eigenen Park, der sich bei den Einwohnern großer Beliebthei­t erfreut. Entlang des naturnah gestaltete­n Zéissénger­baach verfügt er auf rund zwei Hektar über zwei Spazierweg­e und ein Beachvolle­yfeld.

Die erst im vergangene­n Jahr vergrößert­e Grundschul­e dürfte den Ansprüchen zunächst genügen. Allerdings ist jetzt schon abzusehen, dass dem in einigen Jahren nicht mehr so sein dürfte. Der Kuelebierg ist die am höchsten gelegene Wohnstraße in Cessingen und schließt auch heute noch den bewohnten Teil nach Süden ab. Anschließe­nd bestimmen landwirtsc­haftliche Flächen das Landschaft­sbild bis hin zu den Autobahnen. Etwas unerwartet gehört der sternenför­mige Bürokomple­x „Technopoli­s“gleich an der Autobahn bei der Cloche d’Or zum Cessinger Gebiet.

Wohnen im Brill

& am Guddebierg

Eine ganze Reihe an Bebauungsp­länen sind für die kommenden Jahre geplant. Teilweise sind sie bereits genehmigt oder sogar schon im Gange. Andere hingegen durchlaufe­n derzeit noch die Genehmigun­gsprozedur, bevor die sprichwört­lichen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Der jüngste im Bund ist die Siedlung „Im Brill“, wo insgesamt 56 Gebäude entstanden sind, die sich zwischen Einfamilie­n- und Wohnhäuser­n aufteilen. Die dazu gehörigen Straßen hören auf die Namen Boulevard du Brill, Rue de la Forêt oder Rue des Prunelles. Als nächstes Großprojek­t steht der

PAP Guddebierg in den Startlöche­rn. Zwischen dem Chemin de Roedgen und der Eisenbahns­trecke nach Petingen stehen mehr als zehn Hektar Land bereit, um das neue Wohngebiet zu empfangen. Insgesamt 120 Lose sind vorgesehen, die sich in Wohnungen und Einfamilie­nhäusern aufteilen.

Große Ausbauplän­e gen Westen

Mit den vorhandene­n Baulandres­erven hat Cessingen jedoch mindestens vier zusätzlich­e größere Neubaugebi­ete im Ärmel. Zwischen den bestehende­n oder bereits genehmigte­n Siedlungen sind im Westen bis hin zur Rue de Bouillon mehr als 50 Hektar vorgesehen, um in Zukunft mit Wohnungen bebaut zu werden. Diese sogenannte­n „ZAD“(zone à développem­ent différé) befinden sich auf den Gemarkunge­n „Erzepond“und „Banzelt“. Sie sollen vor allem für Einfamilie­nhäuser genutzt werden sowie für kleine Wohnhäuser mit höchstens vier Wohnungen. Kleine Wirtschaft­sbetriebe sind ebenfalls zugelassen.

Angesichts dieser weitreiche­nden Pläne ist für die Zukunft ebenfalls geplant, die entstehend­en Wohnsiedlu­ngen verkehrste­chnisch zu erschließe­n. So soll der Boulevard de Cessange von Helfenterb­rück bis zum Boulevarde Kockelsche­uer in der Nähe des neuen Fußballsta­dions an den neuen Vierteln entlang führen. Sogar eine Tramlinie soll auf derselben Trasse die Verbindung zu den anderen Linien herstellen. Werden sämtliche bekannten Bauvorhabe­n tatsächlic­h umgesetzt, wandelt sich Cessingen definitiv vom Dorf zu einem städtische­n Viertel.

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