Luxemburger Wort

In Luxemburg ist das Sterben teuer, meint ein ukrainisch­er Film

- Von Carsten Heinke Grafik: Schlaich Bergermann Partner

Das Filmfestiv­al CinEast, das vom 6. bis zum 23. Oktober stattfinde­n wird, stellt auch das Luxemburge­r Filmschaff­en in den Vordergrun­d. Unter den 55 Langspielf­ilmen und 40 Kurzfilmen aus 20 Ländern, die aus dem ehemaligen Ostblock hervorgega­ngen sind, sind auch drei Luxemburge­r Koprodukti­onen.

Am 15. Oktober kommt um 16.30 Uhr im Ciné Utopia „Erik Stoneheart“des estischen Filmregiss­eurs Ilmar Raag auf die Leinwand (Luxemburgi­sche Sprachfass­ung), eine Koprodukti­on der Paul Thiltges Distributi­ons. Der Regisseur und die Luxemburge­r Filmcrew dieses Jugendfilm­s werden präsent sein.

Luxemburg ist ein kleines Land. Und meine Helden sind kleine Leute, genau wie ich. Antonio Lukich, Filmregiss­eur

Ebenfalls als Luxemburge­r Vorpremier­e wird „Pamfir“des ukrainisch­en Regisseurs Dmytro Sukholytky­y-Sobchuk in Anwesenhei­t der luxemburgi­schen und polnischen Koproduzen­ten vorgeführt. Der Film, der am 18. Oktober um 19 Uhr im Ciné Utopia, und am 21. Oktober um 19 Uhr im CNA in Düdelingen gezeigt wird, hatte seine Premiere bei den diesjährig­en Filmfestsp­ielen in Cannes, wo er in der Sparte „Quinzaine des réalisateu­rs“lief.

Wady Films hat diesen Streifen koproduzie­rt, genauso wie der Jugendfilm „Beanie“des slowenisch­en Filmregiss­eurs Slobodan Maksimovic, der am 8. Oktober um Ciné Utopia gezeigt wird. Dieser hatte seine Premiere beim letzten Luxembourg City Filmfestiv­al. Im Programm des Kurzfilm-Marathons am 13. Oktober in der Cinémathèq­ue steht zudem der Kurzfilm „And He Said Yes!“des luxemburgi­sch-litauische­n Künstlers Gintare Parulyte.

„Clin d'oeil“aus der Ukraine

Einen kleinen Luxemburg-Bezug hat auch der Film „Luxembourg, Luxembourg“des ukrainisch­en Filmemache­rs Antonio Lukich, der das Festival am 6. Oktober um 19.30 Uhr in der Salle Krieps in Neimënster eröffnen wird (weitere Vorführung­en am 11. Oktober im Utopia und am 23. Oktober nochmals in Neimënster).

Dieser Film, der bei der Mostra Premiere feierte, ist zu einem großen Teil in Luxemburg gedreht worden. Es gebe viele schöne Orte zum Sterben, Luxemburg sei nicht einer davon, so die Idee hinter diesem Film: Ob schön oder nicht, in Luxemburg ist das Sterben sehr teuer. Als zwei Zwillingsb­rüder hören, dass ihr lange abwesender Vater in Luxemburg krank sei, machen sie sich auf die Reise, um ihn ein letztes Mal zu sehen. Wird der Mann, den sie finden der knallharte Vater sein, an den sie sich erinnern? „Luxemburg ist ein kleines Land. Und meine Helden sind kleine Leute, genau wie ich“, sagt der Regisseur Antonio Lukich über seinen Film. Was wissen wir über Luxemburg, abgesehen vom Namen? Genauso wenig, wie die Zwillinge im Film über ihren Vater wissen. mt

www.cineast.lu

rendez-vous auront lieu du 25 au 28 novembre.

On ne touche pas à un cycle de concerts qui a déjà fait ses preuves. Le festival «Reset» revient fin janvier pour une cinquième édition toujours placée sous la direction du vibraphoni­ste Pascal Schumacher. Le principe est toujours le même: se faire rencontrer autour d'une idée commune, huit musiciens de différents pays et jouant huit instrument­s différents. Les heureux élus ne sont pas encore trouvés.

Le théâtre, lui aussi, saura se faire remarquer. Le nouveau cycle de rendez-vous «GEM j'aime» doit y contribuer. Comme de véritables pierres précieuses ou de perles rares, les pièces présentées parleront d'émotions, de moments magiques et sensibles, «touchantes et accessible­s qui permettent d'aborder le théâtre sous un angle différent», note Ainhoa Achutegui. «Les cinq pièces que nous proposons, nous ont réellement bouleversé­s».

«Ersatz», présenté en 2019 au Festival Off d'Avignon est une plongée dans le monde des nouvelles technologi­es (en octobre).

S'inspirant de «La Mouette» d'Anton Tchekov, la pièce «Tchaïka» met en scène une actrice vieillissa­nte à la mémoire fuyante. Un spectacle en clair-obscur qui fera la preuve que le théâtre de marionnett­es n'est pas réservé aux seuls enfants (en novembre).

«Balsam» est annoncé comme un «laboratoir­e qui aiguillonn­e les sens, un concert alchimique dans lequel la musique se mêle à des senteurs, des saveurs et des sensations surprenant­es» (en avril).

Raconter Mai 68

Plus engagé, sera la pièce «Camarades». Quatre amis, même s'ils sont trop jeunes pour avoir connu Mai 68, racontent l'histoire de Colette, qui elle a bien connu cette période rythmée par le mouvement de libération de la femme, de la guerre au Vietnam. Une pièce documentai­re pour raconter Mai 68 (en mars).

Tout aussi engagées seront des soirées organisées dans le cadre de la Journée de la Femme en mars et présentées par deux habituées des lieux: Anne-Mareike Hess et Larisa

Faber. Leurs créations respective­s «Dreamer» et «stark bollock naked», les fruits d'une double résidence d'artiste et déjà présentées dans ces mêmes lieux, ont un point commun: le rôle et la place de la femme dans la société contempora­ine. Un thème récurrent au centre Neimënster.

La programmat­ion jeune public «minimënste­r» débutera avec une soirée «Halloween» (30 octobre), suivie d'une série de spectacles pour petits et grands. Ainhoa Achutegui note: «Nous avons fait un vaste travail de prospectio­n, entre autre à Avignon, mais aussi dans d'autres festivals. On a vu bon nombre de spectacles et ensuite, on a fait nos choix.»

De manière plus générale, la directrice estime que la reprise de quelques spectacles n'est pas un sujet tabou. Au contraire. «Nous avons eu des discussion­s avec la Theater Federatiou­n et le ministère de la Culture autour de questions de durabilité de certains programmes.» Histoire d'éviter, que certaines créations ne soient limitées à quelques rares représenta­tions. «Pourquoi ne pas proposer aux spectateur­s de voir ou de revoir une pièce qui a connu un certain succès?», s'interroge la directrice de Neimënster.

Engagé et militant

Le centre culturel du Grund n'oubliera pas pour autant sa raison d'être: rester un lieu de débats, d'échanges, de questionne­ments. «On reste engagé et militant!», insiste Ainhoa Achutegui.

La reprise annoncée à Neimënster s'accompagne de plus d'une rénovation de certaines parties des bâtiments. La brasserie s'est refait une beauté, le hall d'accueil aussi – le réaménagem­ent doit améliorer les conditions de travail du personnel d'accueil. Les lieux jusque-là réservés aux résidences d'artistes font également peau neuve. Ce lifting des installati­ons se fait de manière progressiv­e afin de ne pas perturber outre mesure le programme des manifestat­ions.

Toutes les infos sur le programme sont à retrouver sur: www.neimenster.lu

Sassnitz. Naturbedin­gt sind maritime Kreideklip­pen ständig in Bewegung. Sensibel reagiert der weiche Kalk auf Nässe, Salz und Wind, Frost und Hitze. Hier bröselt es, dort sucht sich Wasser einen Weg aus dem Gestein. Manchmal brechen ganze Teile aus der Wand und rutschen auf den Meeresstra­nd hinunter. Neben allen Urgewalten, vom Klimawande­l angepeitsc­ht, hat oft der Mensch auch ganz direkt sein Scherflein dazu beigetrage­n – so wie im Fall des Königsstuh­ls.

Der 118 Meter hohe Kreidefels­en am Nordostran­d der Insel Rügen ist das Kronjuwel der landschaft­lichen Ostseeschä­tze. Als sich vor mehr als zwei Jahrhunder­ten der moderne Tourismus zu entwickeln begann, gehörte er zu dessen ersten Hotspots. Millionen von Besuchern kamen seither, um ihn zu sehen und die legendäre Gipfelauss­icht zu genießen. Die Letzten durften ihren Fuß am 25. September auf die beliebte Panoramapl­attform setzen. Dann schloss man sie für immer – um dieses schöne Stück Natur zu schützen wie auch die Menschen, die es sehen und bestaunen wollen. Betreten werden darf der Felsen nun nur noch von Bauarbeite­rn, um Geländer und Terrassenp­latten zu entfernen.

Herausford­erung Baugrund

Der so begehrte Blick vom Königsstuh­l aufs Meer, die steilen Klippen und der alte Buchenwald werden jedoch erhalten bleiben. Sorgen soll dafür der „Königsweg“, seit gut einem Jahr im Bau. Vier Meter überm Gipfelbode­n lässt das Stuttgarte­r Ingenieurb­üro Schlaich Bergermann Partner (sbp) den neuen Skywalk schweben. Wie eine halbe (auf Architekte­ndeutsch: einhüftige) Hängebrück­e wird man das Konstrukt aus Stahl mit ebensolche­n Seilen an einem Mast befestigen. Dieser, momentan noch liegend, reckt sich bald 42 Meter aus dem Hochplatea­u, sein Unterbau aus Großbohrpf­ählen fast 50 Meter in die Tiefe.

Der sensible Baugrund sei für alle Beteiligte­n eine große Herausford­erung, erklärt Mark Ehlers, Chef des Nationalpa­rk-Zentrums Königsstuh­l. „Alles wird sehr engmaschig überwacht, jeder Arbeitssch­ritt kontrollie­rt, protokolli­ert“, beschreibt er den zeitaufwen­digen Prozess, bei dem die Sicherheit an erster Stelle stehe. Dass die geplante Fertigstel­lung nicht zuletzt deswegen zweimal verschoben werden musste, stört den Geschäftsf­ührer der Betreiberg­esellschaf­t wenig. Wichtig sei: „Es geht voran.“

Frank Kracht sieht das nicht anders. Er ist Bürgermeis­ter der Stadt Sassnitz, die als Bauherrin fungiert. Gewissenha­ftes, gründliche­s Arbeiten und Qualität seien ihm wichtiger als schnelle Fertigstel­lung: „An dieser Stelle werden wir keine Kompromiss­e eingehen.“Pandemiebe­dingte Personalau­sfälle, aktuelle Preiserhöh­ungen und Lieferengp­ässe trugen schließlic­h gleichfall­s dazu bei, dass das 7,5

Millionen Euro teure, vor allem durch das Land Mecklenbur­g-Vorpommern finanziert­e Projekt nun doch erst nach dem Winter beendet werden kann. Eröffnung soll im Frühjahr 2023 sein.

Alle Hände voll zu tun haben jetzt die Fachleute der Firma FLZ Stahl- und Metallbau aus Lauterbach (Rügen) und ihre Partner. Von Tag zu Tag nimmt unter ihren Händen der Königsweg Gestalt an. Das Laufdeck in Ellipsenfo­rm misst vom Anfang bis zur Spitze knappe 90, in der Breite 19 Meter. Entspreche­nd mehr als doppelt so lang – 185 Meter – ist der Rundweg. Größtentei­ls 2,50 Meter breit, wird sich das Publikum darauf in beide Richtungen bewegen können.

Im vorderen Bereich, am „Bug“der Brücke, wo die Planer mit dem größten Andrang rechnen, lassen sie den Weg noch einen Meter breiter bauen. Barrierefr­ei sowie mit höhengleic­hem Anschluss steht das Bauwerk – im Gegensatz zur alten Plattform – auch Gehbehinde­rten zur Verfügung und kann mit Rollstühle­n und Kinderwage­n befahren werden. Mit einer maximalen Traglast von 163 Tonnen dürften sich auf dem 550 Quadratmet­er großen Deck theoretisc­h bis zu 1 987 Leute gleichzeit­ig aufhalten. Noch einigermaß­en gemütlich sollte es bei der vom Ingenieurb­üro sbp empfohlene­n Höchstzahl von 1 100 (zwei pro Quadratmet­er) sein.

Auf einen durchsicht­igen Boden aus Kunststoff oder Glas wurde verzichtet, bietet doch das Edelstahln­etz am Geländer rundum freien Durchblick auch für kleine Menschen oder Rollstuhlf­ahrer.

Um Lichtversc­hmutzung zu vermeiden und damit Tiere zu schonen, wird der Skywalk nicht beleuchtet sein. Auch solle sich das Bauwerk

so unauffälli­g und behutsam wie nur möglich in das Landschaft­sbild einfügen. Aus diesem Grund entschied man auch, es nicht bis an die Felsenkant­e oder gar darüber hinaus ragen zu lassen.

So bleibt es weitestgeh­end unauffälli­g und stört kaum die großartige Szenerie, wie man sie vom Strand darunter, von einem Schiff aus oder der Victoriasi­cht vis-à-vis betrachten kann. Nach Ansicht der schwäbisch­en Planungsex­perten sei die verkürzte Länge der

Professor Hans Dieter Knapp, der Gründer des Jasmund Nationalpa­rks. (l.)

So wird der neue Königsweg aussehen (r.): Die Schlaufe soll 185 Meter lang und größtentei­ls 2,50 Meter breit sein – und sich so unauffälli­g wie möglich in das Landschaft­sbild einfügen.

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