Luxemburger Wort

Das sind die nächsten Etappen für die Place de la Gare

- Von David Thinnes Parallel mit den Arbeiten am CFL-Sitz

Die Pläne für die Neugestalt­ung der Place de la Gare werden etwas konkreter. Seit Monaten wird über diesen trostlosen Bereich diskutiert. François Bausch (Déi Gréng) geht in der Antwort auf eine parlamenta­rische Frage seines Parteikoll­egen François Benoy näher auf die nächsten Etappen ein.

Der viel diskutiert­e unterirdis­che Fahrradpar­kraum wird nun realisiert und als „Hauptfunkt­ion“des Projektes bezeichnet. Vor allem in der hauptstädt­ischen Märei war man nicht unbedingt zu 100 Prozent begeistert. Der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV) äußerte sich Ende Januar dieses Jahres folgenderm­aßen: „Wir sind nicht gegen den unterirdis­chen Parkraum für Fahrräder. Aber wir finden, dass man sich alle Optionen offen lassen und nicht bereits mit einer voreingeno­mmenen Meinung in die Diskussion­en gehen sollte. Wir wollen eine Bürgerbete­iligung.“

Auch diesem Punkt wird jetzt Rechnung getragen. Bis Ende dieses Jahres, Anfang 2023 soll ein globales Konzept erarbeitet werden – in Zusammenar­beit aller Partner – CFL, Stadt Luxemburg, CGDIS, dem nationalen Institut für das architekto­nische Erbe und den Geschäftsl­euten aus der Umgegend.

Noch vor dem Frühjahr soll das Projekt für das 36 Ar große Areal, das dem Fonds du Rail gehört und von der nationalen Eisenbahng­esellschaf­t verwaltet wird, dann der Allgemeinh­eit vorgestell­t werden. Die Vorschläge aus diesem Treffen fließen dann in die finale Planungsar­beit mit ein. Für 2024 soll ein Dossier für die Ausschreib­ung bereit sein.

Das Projekt war bereits im April 2020 im Parlament im Rahmen der großen Infrastruk­turprojekt­e der Regierung besprochen worden. 14 Millionen Euro waren damals mit 58 Ja-Stimmen und zwei Enthaltung­en

gestimmt worden. Die Arbeiten sollen laut der Antwort von François Bausch parallel mit der Baustelle des Neubaus des Direktions­gebäudes der CFL laufen. Damit soll noch dieses Jahr begonnen werden. Mit einer Fertigstel­lung wird für 2026 gerechnet.

Einst hatten hier womöglich Passagiere auf ihre Fahrt mit dem historisch­en Charly-Zug gewartet: Das ehemalige Café de la Gare mit seiner Backsteinf­assade und der markanten runden Giebel fällt am Busbahnhof in Junglinste­r auf. Allerdings klafft seit einiger Zeit hinter der Frontseite des als Nationaler­be geschützte­n Gebäudes ein großes Loch. Haufen von Bauschutt und die Wände von angrenzend­en Gebäuden lassen sich durch die zum Teil eingeschla­genen Fenstersch­eiben erkennen.

Was passiert ist: Das Haus sei beim Umbau fast komplett zerstört worden, sagt Patrick Sanavia, Direktor des Institut national pour le patrimoine architectu­ral (INPA), auf LW-Anfrage. „Dies geschah nicht rechtmäßig“, so der Direktor weiter. Weil auf der Baustelle Verstöße gegen das Denkmalsch­utzgesetz festgestel­lt wurden, hat das INPA die Staatsanwa­ltschaft offiziell informiert. „Der Eigentümer ist verpflicht­et, uns vor Arbeiten am geschützte­n Haus zu informiere­n. Dies ist nicht geschehen“, berichtet Sanavia.

Bürgermeis­ter verhängt Baustopp

Ein Umbauproje­kt in der Rue de la Gare ist laut INPA-Direktor bereits im Dezember 2021 genehmigt worden. Dass von dem Gebäude, das einst unmittelba­r neben dem historisch­en Bahnhof von Junglinste­r stand, nur noch die Fassade übrigbleib­t, war offenbar nicht geplant: „Es war nicht vorgesehen, das Haus fast vollständi­g zu zerstören“, so Patrick Sanavia.

Nach den Angaben der Gemeinde wollte der Besitzer, eine Privatpers­on, das Gebäude zu Wohnungen umbauen lassen. Ein Teil sei auch für die Nutzung als Gewerbeflä­che vorgesehen gewesen, erzählt der Bürgermeis­ter von Junglinste­r, Romain Reitz (CSV).

Weil die unsachgemä­ße Renovierun­g nicht mehr der von der Kommune erteilten Baugenehmi­gung entsprach, hat der Bürgermeis­ter kürzlich einen Baustopp verhängt. „Der tech

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Foto: Chris Karaba Der Vorplatz des Bahnhofsge­bäudes ist momentan ungenutzt, außer für den Weihnachts­baum.
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Foto: LW-Archiv Womöglich ist das ehemalige Café de la Gare, auf dem Bild das zweite Gebäude von links neben dem Bahnhof, einer der letzten Zeugen der Schmalspur­eisenbahn-Ära in Junglinste­r.

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