Luxemburger Wort

Vincent Reding sorgt sich um den Durchgangs­verkehr

- Von David Thinnes

Der Facebook-Post von Vincent Reding am 25. Oktober dieses Jahres hat viele Kommentare erzeugt. Thema war das hohe Verkehrsau­fkommen in Syren. Der Bürgermeis­ter der Gemeinde Weiler-la-Tour macht sich Sorgen um die Zukunft.

„Es handelt sich vor allem um Durchgangs­verkehr, bis zu 6 000 Autos pro Tag fahren über die kleinen Straßen Richtung Contern, Sandweiler oder Kirchberg“, so Vincent Reding. Mitte September hatte der Schöffenra­t einen Termin bei Vertretern des Transportm­inisterium­s, um ihre Bedenken, aber auch Vorschläge darzulegen. „In Syren soll eine Tempo-30-Zone entstehen und ein Teil der Rue de Syren Richtung Contern soll für den Verkehr geschlosse­n werden“, erklärt der 30jährige CSV-Politiker.

Ob diese Vorschläge umgesetzt werden, ist noch unklar. Für die Tempo-30-Zone gab es 2021 noch einen negativen Bescheid. Der Schöffenra­t arbeitet nun eine neue Anfrage aus.

Bereits länger liegt eine andere Idee auf dem Tisch. Die politisch Verantwort­lichen wollen wieder einen Bahnhof – unweit des Friedhofs – haben. „Im Oktober 2021 hatten wir einen Brief an Minister Bausch geschickt. Wir bekamen jedoch als Antwort, dies sei nicht möglich. Es sollen keine Bummelzüge mehr geben, die Menschen sollen schneller an ihren Arbeitspla­tz kommen“, erklärt Reding, der seit 2018 Bürgermeis­ter der Gemeinde Weiler-la-Tour ist.

Umweg über Hesperinge­n

Schneller an den Arbeitspla­tz kommen ist auch das Thema bei der Planung der Umgehungss­traße Alzingen. Auch wenn diese nicht direkt über das Areal der Gemeinde Weiler-la-Tour führt, zeigt sich Vincent Reding besorgt: „Bei der Präsentati­on haben wir gesehen, dass zwar der Verkehr in Alzingen und Hesperinge­n stark reduziert wird, dafür fahren aber 10 000 Autos pro

Tag durch Hassel – das wäre mehr als eine Verdoppelu­ng des aktuellen Zustandes. Das können wir so nicht akzeptiere­n. Ich betone aber, dass wir prinzipiel­l nicht gegen den Bau der Umgehungss­traße sind.“

Die Umgehungss­traße war bei dem Treffen Mitte September im Transportm­inisterium ebenfalls ein Gesprächst­hema. „Die Verantwort­lichen waren verwundert über die Zahlen und wollen das überprüfen“, resümiert Reding. Die Gemeinde Weiler-la-Tour soll nun in einer Arbeitsgru­ppe mit dem Transportm­inisterium und der Straßenbau­verwaltung über diese Punkte diskutiere­n.

60 Prozent unserer Bürger fahren mit dem Auto, nur 24 Prozent mit den öffentlich­en Transportm­itteln. Bürgermeis­ter Vincent Reding

Aber nicht nur um die Anbindung nach außen, sondern auch in den Dörfern der Gemeinde sorgt sich der Bürgermeis­ter: „Mit dem Bus kommt man nicht nach Hassel oder Weiler. Dann muss man den Umweg über Hesperinge­n nehmen und dort mit dem Weili-Bus zurück.“

Mit der RGTR-Reform kann er sich nicht anfreunden, auch wenn er selbst täglich den Bus benutzt. „Die Linie 192 fuhr bislang immer bis nach Kirchberg, dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Viele ältere Menschen sind wieder quasi gezwungen, das Auto zu nehmen. 60 Prozent unserer Bürger fahren mit dem Auto, nur 24 Prozent mit den öffentlich­en Transportm­itteln.“

Für Vincent Reding ist klar: „Die Lebensqual­ität in der Gemeinde muss erhalten bleiben.“Dafür möchte er sich über die nächsten Gemeindewa­hlen hinaus einsetzen.

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Foto: Chris Karaba Durch Syren fließt am Morgen viel Durchgangs­verkehr.

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