Luxemburger Wort

Basilika-Chor Echternach

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Seit 1854 steht der Basilika-Chor beziehungs­weise sein Vorläufer, die Chorale Ste-Cécile, im Dienste der Pfarrei und der Stadt Echternach. Schon von 1836 bis 1842 hatte es einen Gesangchor der Pfarrkirch­e Echternach gegeben („Pfarrkirch­e“war St. Peter-und-Paul; die Reste der Basilika waren damals dem Verfall preisgegeb­en). Auch 1854 konnte der Cäcilienve­rein nur in der Pfarrkirch­e auf dem Hügel singen. 1868 wurde die neu errichtete Basilika geweiht.

In den 1930er-Krisenjahr­en schrumpfte die Mitglieder­zahl; während der Kriegsjahr­e 1940-45 war der Chor in der Öffentlich­keit zur Stille verurteilt, und Ende 1944 wurde die Basilika größtentei­ls zerstört. Doch nach der Rückkehr aus der Evakuation im Frühling des Jahres 1945 wurde gleich wieder gesungen – in der unversehrt­en Krypta. 1953 wurde die wieder aufgebaute Basilika konsekrier­t, und auf der geräumigen Empore begleitete eine mächtige Klais-Orgel die beachtlich­e Sängerzahl, die allerdings bis 1969 auf nur mehr 31 Sänger zurückging (bis jetzt gab es keine Sängerinne­n im Chor).

In jenem Jahr wurden zum ersten Mal Frauen in den Chor aufgenomme­n und man konnte sich als „gemischter Chor“nun auch an größere klassische Werke heranwagen. Marcel Weber, seit 1959 Titularorg­anist, schlüpfte unerwartet in die Doppelfunk­tion „Organist und Chorleiter“, als Notar Joseph Hoffmann, begeistert­er und begabter Amateurorg­anist, in den Hochämtern bereitwill­ig die Orgel spielte. Diese sehr glückliche Symbiose endete mit dem Tode von Jos. Hoffmann Ende 1983 bzw. von Marcel Weber Anfang 1986. Ab 1986 besetzte Jean-Marie Kieffer, Musik- und Religionsl­ehrer am Lycée Classique d’Echternach, die Organisten­stelle. Ihm folgte 2014 Paul Kayser und ab September 2018 ist Jos Majerus der neue Titularorg­anist. Seit 1986 ist Marc Juncker, nunmehr Ehrendirek­tor der Regionalen Musikschul­e der Stadt Echternach, der Dirigent des Basilikach­ores.

Unter seinem Impuls und in Zusammenar­beit mit dem Kammerorch­ester „Estro Armonico“folgen nun fast jährlich Konzerte mit bedeutende­n geistliche­n Chorwerken des Barock, der Klassik und der Romantik. Verschiede­ne Konzerte werden zusammen mit befreundet­en Chören oder der Echternach­er Harmonie Municipale aufgeführt, und einige Schallplat­ten und CDs produziert. Der Chor pflegt neben dem polyphonen Chorgesang auch den gregoriani­schen Gesang sowie das Echternach­er und Luxemburge­r Liedergut.

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