Neuheiten in der Philatelie aus Liechtenstein
Weihnachten 2022
Traditionsgemäß beendet Liechtenstein sein Ausgebejahr mit selbstklebenden Weihnachts-briefmarken. Vier Werke der in Liechtenstein lebenden Künstlerin Jadwiga Falk-Ley warten darauf, möglichst viele Weihnachtsgrüße in die Welt hinauszutragen. Die Motive zeigen vier Friedensengel in verschiedenen Kompositionen, die sich durch wiederholend Elemente in unterschiedlichen Größen und Anordnungen zu jeweils eigenständigen Darstellungen fügen. Die Collagen „Blick aus dem Universum I“(Wertstufe CHF 2.30), „Blick aus dem Universum II“(Wertstufe CHF 0,90), „Friedensengel in Gold“(Wertstufe CHF 1.10) und „Friedensengel in Silber“(Wertstufe CHF 1,80) zeigen sich in kraftvollen Farben und mit detailverliebten Formen. So verschieden wie die Wege in den Frieden sein können, so offen möchte die Künstlerin auch den Raum für die individuelle Interpretation dieser Thematik wissen. Jadwiga FalkLey, geboren 1930 in Bayern, studierte nach 1949 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Anschließend zog sie nach Spanien und setzte ihren Schwerpunkt auf die Malerei. Seit 1960 lebt und arbeitet sie in Liechtenstein. Die Welt der Farbe und Formen, gezeichnete und gemalte Collagen sind ihr Arbeitsscherpunkt.
Nennwerte: CHF 0,90, 1,10, 1,80 und 2,30. Entwurf: Jadwiga Falk-Ley, Vaduz. Druck: Gutenberg AG, Schaan. Ausgabetag: 14. November 2022.
Gleichstellung
Allgemein akzeptiert und in vielen Ländern der westlichen Welt bereits gesetzlich verankert sind die beiden Begriffe Gleichstellung und -berechtigung bereits seit Jahren. Doch reicht das ? Wie gelingt es einer Gesellschaft, echte Gleichstellung zu leben ? Der chinesische Philosoph Laotse stellte dazu bereits im 6. Jahrhundert vor Christus fest: „Die Unterschiede als Gleichheit zu betrachten, das ist wahre Größe.“Wie nähern uns diesem Thema mit der aktuellen Sondermarke „gleich=gleich“(Wertstufe CHF 2.40). Als eines von unzähligen Beispielen für die Herausforderungen in Sachen Gleichstellung haben wir uns für die für sehbehinderte Menschen entwickelte Brailleschrift entschieden. Das Gleichheitszeichen ist einmal in der Blindenschrift und einmal in Schwarzschrift plakativ dargestellt. Der neongelbe Hintergrund sorgt für entsprechende Aufmerksamkeit, Die einzelnen Zeichen der Brailleschrift bestehen aus sechs Punkten, drei in der Höhe und zwei in der Breite. Diese bilden das Raster für die Kombinationen mit denen Buchstaben, Ziffern und andere Zeichen dargestellt werden. Für eine korrekte Lesbarkeit des Zeichens auf der Sondermarke wurden die oberen zwei Punkte gestanzt und die anderen vier Punkte hochgeprägt.
Nennwert: CHF 2.40. Entwurf: Isabella Gassner, Diepoldsau. Druck: Gutenberg AG, Schaan. Ausgabetag;14. November 2022.
Kulturgüter
„Beigla“(Wertstufe CHF 1.10) sind Kerbhölzer, auf denen früher Anteile an Waldund Weiderechten in bäuerlichen Alpgenossenschaften eingekerbt wurden. Solche hölzernen Rechtsdokumente waren bis zur Mitte des 19. Jahrhundert in der Liechtensteiner Berggemeinschaft
Triesenberg in Gebrauch. Forscher gehen davon aus, dass der Begriff vom alemannischen Beiala (Einschnitt) abgeleitet wurde. Der am besten erhaltene, nahezu, vollständige Bund solcher Beigla dokumentiert die Anteilsverteilung an den Triesenberger Maiensäßen Grossund Chleistäg sowie Silum. Er umfasst 59 Hölzer unterschiedlicher Größe, in die die jeweiligen Anteile eingekerbt sind: Eine durchgehende Kerbe entspricht einem Weideanteil, eine halbe Kerbe einem halben Anteil und ein Punkt einem Viertel eines Weideanteils. Um die Hölzer den jeweiligen Besitzern zuzuordnen, wurden neben den Anteilen auch die entsprechenden Hauszeichen eingeschnitzt. Anschließend wurden die Beigla an einer Schnur aufgereiht und meist in einer Lade in der Sakristei der Pfarrkirche aufbewahrt. Eigentumsveränderungen durften nur im Beisein von Pfarrer, Richtern, Kirchenpflegern und von Geschworenen sowie Alpvögten eingekerbt werden.
Nennwert: CHF 1.10. Entwurf: Isabella Gassner, Diepoldsau. Druck: Cartor Security Printing Meaucé la Loupe. Ausgabetag: 14. November 2022.
Chinesisches Tierkreiszeichen: Hase
Der Hase komplettiert eine Reihe von insgesamt zwölf chinesischen Tierkreiszeichen,
die jährlich als Sondermarken in Form eines filigranen Scherenschnitts herausgegeben werden. Auch dieses Mal umfasst der Sonderblock vier identische Wertzeichen in Rot, dem chinesischen Symbol für Glück. Am 22. Januar 2023 beginnt mit dem Neujahrsfest in China das „Jahr des Hasen“Es dauert bis zum 9. Februar 2024. Laut dem fernöstlichen Horoskop ist dieses Säugetier ein Symbol für Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Fruchtbarkeit. Im Zeichen des Hasen geborene Menschen gelten als besonders friedlich. Laut Astrologen gehen sie Konflikten und Schwierigkeiten gerne aus dem Weg. Dank ihres freundlichen Wesens seien sie aber beliebte Gesellschafter und wüssten das Beste aus sich zu machen. Trotzdem wird dem Hasen ein gewisser Pessimismus zugeschrieben. Sie seien konservativ und unsicher und würden Veränderungen nicht schätzen, erklären die Sterndeuter. Unsere Sammler wissen, dass auch der Sonderblock selbst in Form des jeweiligen Tieres ausgestanzt ist. Veredelt wurde er mit einer Folienprägung in Gold. Die vier Sondermarken sind einzeln ablösbar und selbstklebend. jw
Nennwert: CHF 2,30 . Entwurf: Stefan Erne, Triesen. Druck: Gutenberg AG, Schaan. Ausgabetag: 14. November 2022.