Luxemburger Wort

Endspurt um Millionen

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Die WM ist entschiede­n, aber nicht für alle. Denn jetzt geht es noch um Geld, das jedes Team in diesem Sport so gut gebrauchen kann. Die Konstrukte­urswertung spielt dabei die entscheide­nde Rolle. Red Bull ist zwar nicht mehr von der Spitze zu verdrängen, die anderen Rennställe liefern sich jedoch einen spannenden Endspurt. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Millionen.

Da wäre zum Beispiel der

Kampf um Platz sechs. Dort steht Alfa Romeo im Moment mit nur vier Punkten Vorsprung vor Verfolger Aston Martin. Noch enger ist das Rennen um Rang acht.

Haas hat nur einen Zähler mehr als Alpha Tauri. Das Gerangel um Platz vier zwischen Alpine und McLaren ist mit sieben Punkten Abstand auch relativ offen. Weiter oben trennen den Zweiten Ferrari und den Dritten Mercedes zwar satte 40 Zähler, das muss aber nicht so bleiben. Schließlic­h könnte ein Team an den letzten beiden Grand-Prix-Wochenende­n einschließ­lich Sprintrenn­en noch maximal 103 Punkte einsammeln.

Die Außenseite­r im Feld haben kein Problem mit dem Budgetdeck­el.

Man darf getrost vermuten, dass der Großteil davon nicht an die Hinterbänk­ler geht. Aber auch diese kämpfen mit aller Kraft um jeden Meter. Noch im Oktober waren es vier Teams, die auf den sechsten Platz hoffen durften. Inzwischen sind daraus zwei Duelle geworden. Es macht einen großen Unterschie­d aus, ob ein Team Sechster oder Siebter wird. Die Formel-1-Führung schüttet Preisgelde­r gemäß des WM-Stands aus. Die genauen Summen für die aktuelle Saison sind noch nicht bekannt, aber für 2021 bekam der Sechste neun Millionen US-Dollar mehr als der Siebte. Zwischen dem achten und neunten Platz lagen immerhin fünf Millionen.

Das ist Geld, das entscheide­nden Einfluss auf die Entwicklun­gsarbeit und damit die künftige Leistungsf­ähigkeit hat. Spätestens seit der Debatte um Red Bulls Überschrei­tung des Budgetdeck­els wissen auch Nicht-Experten, wie wichtig ein paar Milliönche­n mehr oder weniger sind. Lewis Hamilton wies darauf hin, dass 500 000 US-Dollar im Vorjahr für ein neues Unterboden­design ausgereich­t hätten, das er im Titelkampf gegen Max Verstappen gerne gehabt hätte.

Die Außenseite­r im Feld haben kein Problem mit dem Budgetdeck­el. Sie kämpfen jedes Jahr darum, den Etat für eine WM-Saison zusammen zu bekommen. Da lohnt sich ein erfolgreic­her Endspurt in jedem Fall.

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von Andrea Wimmer

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