Charel Moes will Contern in die Play-offs führen
Wenn Charel Moes die Conterner Halle betritt, fühlt es sich immer noch komisch an. „Ich vermisse ihn. Er ist mein bester Freund und wir haben stets zusammengespielt.“Seit dieser Saison muss Moes ohne Dan Mantz auskommen. Sein Kumpel entschied sich für ein Studium in München und spielt dort für Bayern II. „Ich freue mich für ihn, dass er diesen Weg gegangen ist“, sagt Moes.
Im Leben des 19-Jährigen gab es in den vergangenen Monaten viele Veränderungen. Auch Moes studiert jetzt. An der LunexUniversität beschäftigt er sich mit Sport- und Bewegungswissenschaft. Für Contern spielt er zwar seit Kindheitstagen, neben dem Abgang seines besten Freundes gab es jedoch weitere personelle Wechsel. Alain Gengler hat aufgehört, Mihailo Andjelkovic ging nach Düdelingen. „Beide fehlen uns extrem. Mihailo hat das Team mit seinem Charakter zusammengehalten. Auch Alain gab immer Vollgas.“
Dass es auf der Trainerbank einen Wechsel gab – Gabor Boros ersetzte Gavin Love – freut Moes. „Nach all den Jahren war es an der Zeit für eine Veränderung. Das Verhältnis zu Gavin war zu freundschaftlich. Wir hatten keine klare Hierarchie mehr.“Zu Boros, der aus Hesperingen nach Contern kam, hat das Talent ein gutes Verhältnis. „Er hat mir in dieser Woche gesagt, wie wichtig ich für das Team bin und dass ich weiter an mir arbeiten soll.“
Vor dem Heimspiel gegen Basket Esch am heutigen Samstag (20.30 Uhr) belegt Contern mit vier Siegen und vier Niederlagen Rang sechs. Das Team, das den Klassenerhalt in der vergangenen Spielzeit erst in der Relegation schaffte, gewann die letzten drei Partien allesamt. „Wir haben etwas Zeit benötigt, um zusammenzufinden. Wir spielen zwar noch nicht überragend, doch es geht bergauf.“
Bester luxemburgischer Scorer im Team
Mit durchschnittlich 10,6 Punkten pro Partie ist Moes Conterns bester einheimischer Scorer.
Im ligaweiten Ranking belegt er derzeit Platz 18. Für ihn ist es ebenso wichtig, dass er noch keine Begegnung verpasst hat. „Ich bin extrem verletzungsanfällig. Mein Knie bereitet mir schon seit Jahren Probleme. Leider habe ich oft zu früh wieder losgelegt, wenn ich von den Ärzten eine monatelange Pause verordnet bekam.“Mit einem Krafttrainer arbeitet Moes nun daran, Verletzungen zu minimieren. Als er sich im Sommer auf die Teilnahme an der U20-EM freute, machte ihm sein Körper ebenfalls einen Strich durch die Rechnung. „Ich konnte aufgrund einer Lungenentzündung nicht dabei sein.“
Wenn Moes fit ist, zählt er zu Conterns gefährlichsten Waffen. Anders als bei vielen Altersgenossen liegt die Stärke des 19-Jährigen jedoch nicht im Wurf. Der 1,95 m große Flügelspieler hatte in dieser Saison noch keinen einzigen Dreierversuch. „Mittlerweile wissen die gegnerischen Teams, dass ich eher zum Korb ziehe. Wenn ich einen guten Wurf hätte, würden sich andere Möglichkeiten ergeben.“Obwohl er aufgrund des Studiums während der Saison wohl nicht dazu kommen wird, diesen erheblich zu verbessern, gibt es einen Plan. „Ich habe mit Gabor bereits über die Möglichkeit gesprochen, kommenden Sommer an meinem Wurf zu arbeiten.“
Bis dahin will der athletische Moes Contern dabei helfen, in die Play-offs einzuziehen. „Ich denke, dass wir gut genug sind, um einen Platz zwischen Rang vier und sieben anzuvisieren und in den Play-offs die ein oder andere Runde zu überstehen.“In der Rolle des lautstarken Anführers sieht er sich noch nicht: „Dafür benötige ich noch etwas Zeit. Ich bin eher schüchtern und rede nicht viel.“
Der Umgang mit Veränderungen bereitet ihm offenbar deutlich weniger Probleme. Denn auch wenn er Kumpel Mantz nun seltener sieht und die anderen Abgänge ebenfalls eine Lücke hinterlassen haben, blickt Moes optimistisch nach vorn: „Ich fühle mich wohl und komme gut mit der zusätzlichen Verantwortung zurecht. Wenn ich unter Druck stehe, spiele ich besser.“
Mittlerweile wissen die gegnerischen Teams, dass ich eher zum Korb ziehe. Wenn ich einen guten Wurf hätte, würden sich andere Möglichkeiten ergeben. Charel Moes