Das lange Warten an der Bahnschranke hat bald ein Ende
In Lorentzweiler steht die Umgehungsstraße kurz vor der Fertigstellung. Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte
Eine schier unendliche Geschichte geht nach langen Wirren einem guten Ende entgegen. Die Umgehungsstraße zwischen dem sogenannten „Jegen-Kreisel“und der Straße nach Hünsdorf steht kurz vor der Fertigstellung. Damit verschwindet endlich die Bahnschranke, die in der Vergangenheit für zahlreiche Wartezeiten gesorgt hat.
Die neue Straße führt unter den Gleisen durch und stellt an den Tennisfeldern vorbei in einer geschwungenen Linie den Anschluss an die Straße nach Hünsdorf her. Ihre Gesamtlänge beträgt 675 Meter. Der verbleibende Teil der bisherigen Straße bis zur Bahnstrecke wird dann zur Sackgasse. Schlüsselstelle der Umgehung ist die Unterführung, die Anfang November 2022 in Position gebracht worden war.
Für die aktive Mobilität ist bei dem OA 575, wie die Unterführung in der Terminologie der Straßenbauverwaltung heißt, ebenfalls gesorgt. Eine Brücke über die Unterführung stellt die Durchgängigkeit des Fahrradweges PC 15 (Piste cyclable) zwischen Lorentzweiler und Prettingen her.
Und schließlich gibt es noch einen separaten Radweg unter der Eisenbahn durch, der parallel zur Autofahrbahn verläuft. Das Projekt selbst hat derweil schon eine lange Vorgeschichte. Eine erste Schätzung der Straßenbauverwaltung aus dem Jahr 2017 ging von einer Eröffnung im zweiten Halbjahr 2018 aus. Dieser Termin verschob sich jedoch ein Jahr später, als es hieß, die Arbeiten an der Umgehungsstraße würden Anfang 2019 ausgeschrieben und die Inbetriebnahme wäre für Ende 2021 vorgesehen.
Verzögerungen en masse
Doch weil die Straße durch ein Gebiet führt, das als hochwassergefährdet gilt, bestand das Wasserwirtschaftsamt darauf, in dem betroffenen Gebiet für Kompensationsmaßnahmen zum Überschwemmungsschutz
zu sorgen. Die Suche nach einer zufriedenstellenden Lösung zog sich aber in die Länge. Erst als in rund einem Kilometer Entfernung, zwischen einem ehemaligen Schweinestall und einem Weiher gleich unterhalb des Autobahnviadukts eine passende Fläche gefunden wurde, konnte die Genehmigung ihren Gang nehmen.
Am Ende erfolgte die Eröffnung der Ausschreibung am 6. Juni 2020. Der Baubeginn war zu dem Zeitpunkt für September vorgesehen. Doch es gab immer noch ein Hindernis. Weil sich das Kompensationsgelände teilweise auf dem Gebiet der Gemeinde Lintgen befindet, musste der dortige Gemeinderat zuerst sein Einverständnis geben. Dies erfolgte während der Sitzung vom 30. September.
Schließlich war es Ende November 2020 so weit, als die ersten Bagger anrückten. Ein knappes Jahr später, am Wochenende von Allerheiligen 2021, wurde die 18 Meter lange vorgefertigte Betonhülle der Bahnunterführung in Position gebracht.
Und nun, wiederum ein gutes Jahr später, sind die Bauarbeiten fast abgeschlossen. Sogar das Gelände der Kompensierung ist ausgehoben. Der ursprüngliche Mutterboden ist auch schon wieder zum größten Teil verteilt, sodass einer Eröffnung der Straße zum geplanten Zeitpunkt Ende dieses Jahres nichts mehr im Wege steht.
Oder doch? Ralph Di Marco, Pressesprecher der Ponts et Chaussées erklärt auf Nachfrage, wann die Straße für den Verkehr freigegeben wird: „Normalerweise spätestens Ende Februar. Die Lieferung der Pumpstation hat aufgrund der aktuellen internationalen Lage Verspätung bekommen. Die Pumpstation ist jedoch wichtig, um zu garantieren, dass kein Wasser in das Bauwerk läuft.“Nach all den Jahren Warten, kommt es auf die paar Monate dann auch nicht mehr an.
Normalerweise soll die Straße spätestens Ende Februar freigegeben werden. Ralph Di Marco, Pressesprecher der Ponts et Chaussées