„Ich habe genug von aalglatten Haaren“
Margot Keiff will sich als beste Friseurin Luxemburgs beweisen. Die in Belval arbeitende Französin tritt im Benelux-Finale der L’Oréal Style & Colour Trophy an
Als Jugendliche hegte Margot Keiff eigentlich den Plan, später „irgendwas mit Kindern“zu arbeiten. Doch dann realisierte sie gerade noch rechtzeitig, dass sie in Wirklichkeit „bloß“Mutter werden wollte und der berufliche Umgang mit Kindern im Grunde doch nichts für sie war. Die Französin besann sich darauf, was sie schon als kleines Mädchen gerne tat, nämlich Frisieren. Zum Glück, denn glaubt man der Expertenjury der Benelux-Ausgabe der L’Oréal Style & Colour Trophy ist die 26-Jährige überdurchschnittlich begabt.
Margot Keiff, wie sind Sie bei der Style & Colour Trophy gelandet?
Ich bin relativ schüchtern und habe schon immer Probleme mit meinem Selbstvertrauen gehabt. Meine Chefin hat mich deshalb zu einer viertägigen Fortbildung angemeldet, an deren Ende eine Prüfung stand. Unsere Ausbilder meinten, dass sie im Fall, dass jemand das entsprechende Niveau und Talent zeigen würde, demjenigen ein Golden Ticket zur Style Trophy schenken würden. Das Ticket ging dann an mich und hat mich direkt ins Halbfinale der Style Trophy befördert.
Sie haben in der Zwischenzeit mit Ihren Mitstreitern einen Workshop in Marbella absolviert. Wie schätzen Sie mittlerweile Ihre Chancen ein?
Ich bin von Natur aus sehr gestresst, aber nach der Erfahrung in Marbella relativ zuversichtlich, dass ich gewinnen kann.
Sind Sie auf irgendetwas spezialisiert?
Ich liebe Farbveränderungen: Aufhellungen, French Balayage …
Was ist in dieser Hinsicht zurzeit angesagt?
Momentan feiern die warmen Blondtöne wieder ein Comeback, alles in Richtung Karamell und Kupfer. Und schnitttechnisch kommt der Bob definitiv wieder zurück. Aber auch Shaggy-Schnitte liegen zurzeit im Trend.
Welche Frisur können Sie dagegen nicht mehr sehen?
Das Aalglatte. Ich finde es es wirklich schade, wenn jemand die Haare superglatt gestylt hat. Ich bevorzuge es, Bewegung in die Sache zu bringen. Das wirkt meist viel glamouröser.
Was denken Sie über das Stilbewusstsein und den Mut zur Veränderung Ihrer Kundinnen?
Ich bin sehr zufrieden mit den Wünschen der Luxemburger. Wie überall gibt es Kundinnen, die sehr schlicht bleiben, aber es ist immer elegant und glamourös. Und dann gibt es noch jene, die wirklich auf Veränderungen stehen und das ist für uns einfach genial. Da können wir uns austoben. Und hin und wieder schaffen wir es auch, unsere Kundinnen ein wenig aus der Komfortzone zu locken und davon zu überzeugen, etwas Ungewöhnlicheres zu wagen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine Kundin, die sich sonst immer nur gewöhnliche Strähnen hat machen lassen. Sie hat irgendwann meine pastellrosa Haare bewundert und ich habe ihr daraufhin vorgeschlagen, auch ein paar Strähnen in dieser Farbe einzuarbeiten, damit ihre Frisur ein wenig besonderer wirkt. Erst war sie etwas skeptisch, aber am Ende begeistert.