Einbrecher verwüsten private Kellerräume
In der Rue du Fort Neipperg im Bahnhofsviertel wurde am Wochenende eingebrochen. Eine Spur der Zerstörung zieht sich durch das Untergeschoss
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hörte eine Mieterin aus der Rue du Fort Neipperg suspekte Geräusche. Von der Straße aus haben sich Personen, vermutlich Obdachlose, Zugang zu einem Wohnhaus im Bahnhofsviertel verschafft. Die beiden Eingangstüren, die von der Straße aus zugänglich sind, wurden aufgehebelt. Das in den Bürgersteig eingelassene Gitter, das eigentlich zusätzlich durch Stahlketten gesichert war, wurde ausgehebelt, die Ketten entfernt und das Kellerfenster aufgebrochen. Noch immer zieren Blutspuren die Glasscherben
auf dem Boden im Waschraum und die Glassplitter im Fensterrahmen.
Die Spur der Verwüstung führt durch den Waschraum hindurch, an der Treppe vorbei, unter welcher die Notdurft verrichtet wurde, weiter zu den privaten Kellern der Anwohner. Auch hier wurden Türen aufgebrochen und ausgehebelt, Matratzen hingelegt, Stühle hingestellt und Nachttische aufgebaut. Wie ein roter Faden läuft eine Spur aus Zigarettenstummel und Dreck durch die gesamten Kellerabteile. Im Heizungskeller dann der größte Schaden.
Urin in Wasserflaschen und blutverschmierte Taschentücher
„C'est le ciel“, so ein Miteigentümer ironisch. Ein Blick reicht, um zu sehen, worauf er hinauswollte. Wasserflaschen, gefüllt mit gelber Flüssigkeit, Essensreste, die vor sich hin schimmeln, blutverschmierte Taschentücher und Alufolie, die allem Anschein nach zum Konsum von Drogen genutzt wurde. Davon zeugt auch das herumliegende Besteck sowie eine zurückgelassene Spritze.
Nach Angaben des Miteigentümers war die Polizei am Sonntagabend vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen.
Zu jenem Zeitpunkt war von den Eindringlingen niemand mehr anwesend. Dem Wohnungsbesitzer zufolge wurde seitens der Polizei nichts weiter unternommen. Ein paar Stunden zuvor sollen sich wohl vier Personen im Keller aufgehalten haben. Dies sei von einem weiteren Mieter beobachtet worden sein. Die Kamera-Attrappe im Hausflur hielt die Einbrecher nicht davon ab, sich Zugang zu den Kellerräumen zu verschaffen.
Garageneingang als öffentliche Toilette
Von ähnlichen Vorfällen in der Nachbarschaft sei dem Miteigentümer bislang nichts zu Ohren gekommen. Es sei der erste Winter, in dem es zu einer solchen Besetzung der Kellerräume kam. Die Mieterin aus dem zweiten Stock fühle sich nicht mehr wohl, sich alleine in den Keller zu begeben, aus Angst, wer oder was sie dort vorfinden wird. Bereits in der Vergangenheit soll der Hausflur als Schlafgelegenheit von Obdachlosen genutzt worden sein, weswegen eine weitere Tür angebracht wurde. Die Kamera-Attrappe und die Stahlketten an den Gittern sollten das Wohnhaus zusätzlich sichern, jedoch ohne Erfolg. Auch beschwert sich der Besitzer über den Garageneingang, in dem der Duft von Urin schwebt. Er werde wie selbstverständlich als öffentliche Toilette benutzt. Außerdem soll der Eingang zum Hinterhof laut ihm als Umschlagplatz für den Verkauf von Drogen genutzt werden.
Eine Anzeige gegen Unbekannt könne der Miteigentümer selbst nicht erstatten. Nun soll die Gérance d'immeubles eingreifen, um die Anzeige in die Wege zu leiten. Die Frage, ob ähnliche Fälle in Luxemburg bekannt seien, konnte seitens der polizeilichen Pressestelle bis Redaktionsschluss nicht beantwortet werden. Bis Ende der Woche wolle man jedoch Stellung beziehen.