So stressig laufen Operationen im Krankenhaus ab
Luxemburg. Wollten Sie schon immer mal wissen, wie eine Operation des Grauen Stars abläuft? Oder wie es in Wirklichkeit in der GeriatrieAbteilung im Krankenhaus, in der insbesondere stark demente Patienten, salopp ausgedrückt, vor sich hin vegetieren, aussieht? Dann könnte der beim LuxFilmFest gezeigte Dokumentarfilm „De Humani Corporis Fabrica“genau das Richtige für Sie sein. Doch Achtung: Mit Blut und ekelerregenden, doch zugleich faszinierenden Szenen hat das Produzentenund Anästhesistenduo Véréna Paravel und Lucien CastaingTaylor nicht gespart.
Die französisch-schweizerische Produktion, die heute ein weiteres Mal im Dokumentarfilmwettberwerb zu sehen ist, nimmt die Zuschauenden mit hinter die Kulissen verschiedener Pariser Krankenhäuser. Der rund zweistündige Film begleitet Krankenpflegekräfte, sowie Ärztinnen und Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit.
(Not-)Operationen und Behandlungen werden detailliert und mithilfe von Close-ups zur Schau gestellt. Es ist eine gelungene Mischung aus Videoaufnahmen im Inneren des menschlichen Körpers und Filmausschnitte, die teilweise nach versteckter Kamera aussehen.
Zwar wird in „De Humani Corporis Fabrica“– der Titel weist übrigens auf eine Bücherreihe des 16. Jahrhunderts hin – recht wenig erklärt. Doch darum geht es im Endeffekt auch nicht. Vielmehr soll anhand dieser Szenen der menschliche Körper in allen möglichen Phasen und Zuständen erkundet werden. Von der Geburt bis zum höchsten Alter: Die gezeigten Bilder sprechen für sich.
Neben dem menschlichen Körper konzentriert der Film sich auch auf die interne Organisation der Krankenhäuser und ihrer Arbeitskräfte. Dabei wird deutlich, dass bekannterweise ein Mangel an Personal auf nahezu allen Eben und in allen Abteilungen besteht.
Was für die Krankenhäuser in Paris gilt, kann definitiv auch auf die luxemburgischen Spitäler übertragen werden – stehen doch auch hier die Arbeitskräfte und Ärzte unter enormen Zeitdruck, sind überarbeitet und unterbesetzt.
„De Humani Corporis Fabrica“ist aufgrund seiner teils sehr abstoßenden Bilder nichts für schwache Nerven. Fesselnd und interessant ist die Dokumentation aber allemal – nicht zuletzt wegen seiner besonderen Kameraperspektiven. nos
De Humani Corporis Fabrica“läuft am Donnerstag, 9. März, um 21 Uhr in der Cinémathèque.
Karten unter: www.luxfilmfest.lu