Luxemburger Wort

Zeitreise zu den großen Echsen

Ein Blick auf die fünf großen Massenster­ben der Erdgeschic­hte

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In den letzten 500 Millionen Jahren der Erdgeschic­hte gab es fünf große Massenster­ben, bei denen bis zu 98 Prozent der damaligen Lebewesen ausstarben. Was ist jeweils passiert? Wagen Sie einen Blick in die Vergangenh­eit.

Unvorstell­bar lange her

Das erste große Massenster­ben fand vor etwa 444 Millionen Jahren statt, am Ende des Ordovizium­s. Eine Zeitspanne, die wahnsinnig lange her ist. Sich das vorzustell­en, fällt schwer. Einfacher ist es, wenn man die Erdgeschic­hte vor Augen hat. Und das ist zum Beispiel im naturhisto­rischen Erlebnismu­seum Gondwana – Das Praehistor­ium im saarländis­chen Schiffweil­er möglich. Dort hängt ein riesiger Zeitstrahl, der die Entstehung der Erde mitsamt ihrer größten Veränderun­gen zeigt, unter anderem auch die Epoche des Ordovizium­s. An deren Ende gab es eine Eiszeit, durch die 85 Prozent der Lebewesen ausstarben.

Wieso es eine Eiszeit gab, ist unklar. Über das nächste Massenster­ben ist mehr bekannt: Vor etwa 360 bis 370 Millionen Jahren hatten sich an Land Pflanzen angesiedel­t. Durch ihre Wurzeln lockerte sich das Gestein und der Regen trug es in die Ozeane. Das überdüngte sie, es bildeten sich zahlreiche Algen und der Sauerstoff­gehalt im Meer sank so stark, dass nur 25 Prozent der Lebewesen überlebten.

Als die Dinos starben

Die weiteren drei Massenster­ben hingen mit Vulkanausb­rüchen zusammen. So gab es am Ende des Perms vor etwa 252 Millionen Jahren massive vulkanisch­e Eruptionen im heutigen Sibirien. Das Gravierend­e: Sie dauerten rund eine Million Jahre an. Innerhalb von etwa 30 000 Jahren sind damals fast alle Lebewesen ausgestorb­en, nur zwei Prozent überlebten. Dieses Ereignis wird „The Great Dying“genannt, es ist das bisher größte Massenster­ben der Erdgeschic­hte.

Etwa 50 Millionen Jahre später trennten sich die Kontinenta­lplatten von Europa und Nordamerik­a, im dadurch entstehend­en Atlantik brachen anschließe­nd Vulkane aus. Die Ozeane übersauert­en und es starben etliche Lebewesen.

Das wohl bekanntest­e Aussterben ist zweifellos das der Dinosaurie­r vor rund 65 Millionen Jahren. Auch sie verschwand­en aufgrund von Vulkanismu­s, verbunden mit einem Asteroiden-Einschlag. Wer einmal erleben möchte, wie die Welt mit Dinos war, kann das beispielsw­eise auch in Schiffweil­er tun. Im Erlebnismu­seum gibt es die größte Dinosaurie­r-Show der Welt. Die fünf Massenster­ben zeigen: Sie gab es immer dann, wenn das Klima der Erde durch Ereignisse wie Vulkanausb­rüche beeinfluss­t wurde.

Diese Ereignisse kann man zwar nicht mit den heutigen, menschenge­machten Einflüssen vergleiche­n. Doch durch sie kann man lernen, wie Erderwärmu­ngen verlaufen und welche Folgen sie haben können. djd

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Fotos: djd/Gondwana Dinosaurie­r gibt es nicht mehr. Sie wurden Opfer eines der großen Massenster­ben auf der Erde.
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Der Dimetrodon, ein fleischfre­ssender Saurier, lebte während des Perms. Er starb vor über 250 Millionen Jahren aus.

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