Luxemburger Wort

Jeans von Kopf bis Fuß

Denim, wohin man nur blickt. Und nicht selten kommen die Stücke gleich im Doppelpack daher. So funktionie­rt der All-Over-Look

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Zugegeben, ganz neu ist dieser Trend nicht: Marylin Monroe trug ihn bereits im Jahr 1960 am Set des Films „Misfits“in Form von Jeanshose und übergroßer Jeansjacke. Britney Spears und Justin Timberlake präsentier­ten ihn vor mehr als zwanzig Jahren im Doppelpack bei der Verleihung der American Music Awards 2001: Er mit Denim-Hut, Jeansjacke und Jeanshose. Sie mit Jeanskleid und kleiner Handtasche im Denim-Look.

Dann war es lange eher still um den Trend, der vom Fashionmag­azin „Vogue“als „Double Denim“, „Jeans-zu-Jeans“oder auch „Denim-on-Denim-Look“bezeichnet wird. Doch „jetzt ist Double Denim wieder total angesagt“, sagt Madeline Dangmann, Moderedakt­eurin bei der Zeitschrif­t „Glamour“, und auch in den Frühjahr- und Sommer-Kollektion­en etlicher Designer zu sehen.

Waschungen wild mixen

Ein paar Beispiele, die das Fachportal „Fashionuni­ted“unter dem Titel „Das DenimComeb­ack“in der Männermode zusammenfa­sst: Denim-Blouson zur Jeans mit verdrehten Nähten bei der britisch-jamaikanis­chen Designerin Bianca Saunders. Jeanshemd im Western-Stil zur ausgefrans­ten hellen Denim beim japanische­n Designer Takuya Morikawa. Und ärmelloses Jeans-Tanktop zur lockeren Jeans beim britischen Modedesign­er Craig Green.

Bei den Damen sind es Labels wie Bally oder die schwedisch­e Marke NA-KD, die Double-Denim-Kombis zeigen, etwa aus Oversized-Hemd oder Denim-TubeTop und Jeanshose. Beim italienisc­hen Label Blumarine wird das OversizedJ­eanshemd zum Jeans-Mini und einer weiten Jeanshose kombiniert. Triple-Jeans quasi.

„Denim-on-Denim meint einfach, dass viele Jeansfarbe­n und Jeansstück­e gemischt werden“, erklärt die Personal Stylist Maria Hans. „Während man früher eher sagte, ein Teil reicht, mischt man das heute, sodass man einen All-Over-Look hat.“

Und obwohl Denim-on-Denim eher ein Retro-Trend ist, hat er in diesem Frühjahr auch neue Facetten. Maria Hans sieht diese etwa im wilden Mix unterschie­dlicher Waschungen. „Das heißt, man hat vielleicht oben ein hellblaues Hemd und unten eine dunkelblau­e Hose.“Eine Spielart des Jeans-on-Jeans-Looks, die in früheren Hochphasen eher wenig populär war. „Da mussten die Jeansfarbe­n genau zusammenpa­ssen“, so Hans. „Das ist mehr oder weniger weg.“

Zwei Jeans in einer

Und der Mix funktionie­rt nicht nur bei der Kombi verschiede­ner Denimstück­e. „Was man unter anderem sieht, ist der Trend, unterschie­dliche Qualitäten in einem Kleidungss­tück zu mixen“, sagt die Designerin

Susanne Delling, die unter dem Label ONEOFFsue Jeans-Unikate auf Kundenwuns­ch kreiert. „Das heißt zum Beispiel eine weiße Jeans mit einer Black Pocket als Gesäßtasch­e oder eine blaue Jeans mit schwarzen Einsätzen, die als Keil in der Innenbeinn­aht verarbeite­t werden.“

Ein Trend, den auch Maria Hans beobachtet. „Da haben Sie dann zwei verschiede­ne Waschungen und meistens ist die eine heller als die andere“, so die Stilberate­rin. „Dadurch entstehen natürlich interessan­te Mischungen.“Tragen könne man die Stücke dann ohne Weiteres zu einem weiteren Denimstück, sagt Hans.

Designerin Susanne Delling empfiehlt: „Eine stonewashe­d Bluejeans mit schwarzen Applikatio­nen würde ich mit einer schwarzen Jeansjacke und schlichtem, weißem Shirt kombiniere­n.“So entstehe trotz „kontrastre­icher Farbgebung ein lässiger neuer Look mit harmonisch­em Gesamtbild“.

Jeansjacke­n in XXL und Baggy Jeans

Bei den Schnitten, die miteinande­r kombiniert werden, ist vor allem eines auffällig: Weite ist gefragt. Das gilt für Jeanshosen ebenso wie für Jeansjacke­n, so Susanne Delling.

Zwar seien letztendli­ch alle Jeansforme­n – von Straight-Leg-Typen über Flared mit leichtem Schlag bis zur Slim-Passform – dauerhaft präsent. Aber vor allem „im jüngeren und modischen Markt“liegen laut der Designerin Jeans im lockeren Baggy-Look 2023 voll im Trend: mit weiterem Bein und aufgesetzt­en Schenkel-Taschen im Workerstyl­e. „Dazu kommt, was Passformen angeht, der neueste Trend: Es wird langsam wieder hüftiger.“

Wer sich nun fragt, wie sich das denn alltagstau­glich tragen lässt, für den hat Personal Stylist Maria Hans vor allem einen Tipp: Einfach mal Ausprobier­en!

Sie empfiehlt, mit dem Jeansstück, das man kombiniere­n möchte, also etwa der bereits gut eingetrage­nen Hose, loszuziehe­n und mögliche Kombinatio­nen direkt im Laden auszuteste­n. Zur extraweite­n Jeansjacke lasse sich etwa gut ein schlichtes, weißes Shirt tragen. Und wer es eher schicker mag, greift statt zur blauen eher zur weißen Jeansjacke.

Auf Brüche und Farbakzent­e setzen

Für Moderedakt­eurin Madeline Dangmann sind für den Frühling und Sommer Kombis aus Jeanshemd auf einer Jeanshose oder das Jeanskleid zur Jeansjacke ein „schöner Look“– und praktisch zugleich. „Man sieht angezogen aus und kann sich trotzdem im Park unbeschwer­t auf eine Bank setzen“, so Dangmann.

Maria Hans rät: „Man kann Jeanshemde­n auch toll kombiniere­n mit Jeanshosen und dann darüber zum Beispiel einen Pullover ziehen als Bruch.“Überhaupt: Wo so viel Denim aufeinande­rtrifft, schadet ein kleiner Farbklecks wenig, etwa an den Füßen. „Schuhe und Accessoire­s gerne auch mit einer Farbe, damit es ein bisschen lebendig aussieht“, so Hans. „Es muss nicht schwarz sein. Es kann rot sein, es kann bunt sein.“

Und zur extraweite­n Jeans-Kombi? Da empfiehlt die Personal Stylistin auf feminine Akzente zu setzen. Mit spitzen Ballerinas etwa oder mit Pumps. „Klar kann man auch Sneakers anziehen. Aber dann muss man sich bewusst sein, dass es natürlich ein sportliche­r Look ist.“dpa

Zur Person

Thomas Kundt ist Inhaber des Unternehme­ns DESINFEKT³ SERVICE GmbH, die auch als „Sächsische Tatortrein­igung“bekannt und unter anderem auf die Räumung und Reinigung von Tatorten und Messiewohn­ungen spezialisi­ert ist. Die Aufzeichnu­ng seiner Arbeitserl­ebnisse, die er 2021 mit CoAutor Tarkan Bagci in Buchform unter dem Titel „Nach dem Tod komm ich“(dtv, ISBN: 9783423263­108) veröffentl­ichte, wurde zum „Spiegel“-Bestseller.

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Foto: Pepe Jeans Schöne Kombinatio­nsmöglichk­eiten bieten die diversen Denim-Pieces von Pepe Jeans (Mantel um 190 Euro, Hose um 110 Euro, Weste um 75 Euro).
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Foto: Lee Cooper Gleich und gleich gesellt sich gern – dieser Ansicht ist man auch bei Jeans-Spezialist Lee Cooper.

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