Zur Beweidung bei Mensdorf gibt es „wenig Alternativen“
Planschende Wasserbüffel: Die Umweltministerin nimmt Stellung zu Auswirkungen des Projektes auf die Wasserqualität in der Syr
Nachdem ein User sich in den sozialen Medien über „illegal planschende“Wasserbüffel bei Mensdorf aufgeregt hatte, bekräftigte das Umweltministerium neulich in einem Schreiben die positiven Aspekte des Pionierprojektes im Syrtal. Die negativen Auswirkungen, die sich für die Wasserqualität der Syr durch den Aufenthalt der Tiere ergeben könnten, seien „meistens vernachlässigbar“, teilte Ministerin Joëlle Welfring (Déi Gréng) in ihrer Antwort auf die parlamentarische Anfrage des DPAbgeordneten Gusty Graas mit.
Ein Bürger hatte beobachtet, dass die Wasserbüffel sich im vergangenen Sommer öfter im Fluss abgekühlt hatten, was zu einer Wassertrübung geführt hatte. Die Ministerin gab in ihrem Schreiben Zahlen an, wonach sich das 24 Hektar große Gebiet durch „eine ganz niedrige Beweidungsintensität“auszeichne und der Impakt des Projektes daher nicht mit jenem bei der intensiven Beweidung zu vergleichen sei.
Niedrige Beweidungsdichte
Nach Angaben des Ministeriums liegt der Wert der Beweidung im betroffenen Gebiet zurzeit bei 0,48 Großvieheinheiten pro Hektar. Im Menster Brill halten sich acht ausgewachsene Büffel, acht Rinder und zwei Kalbtiere auf. Die Beweidungsdichte liege demnach im Normbereich, denn bei so einem Projekt dürfe der Wert von 0,8 Großvieheinheiten auf einem Hektar nicht überschritten werden.
Außerdem seien die Tiere an das Feuchtgebiet „gut angepasst“und helfen, den Standort ökologisch aufzuwerten. Im Gebiet werden bereits Maßnahmen ergriffen, um den Zugang der Büffel zum Fluss einzuschränken: Eine Umzäunung werde im Frühling repariert, eine Holzbrücke für die Tiere sei bereits eingerichtet worden und ein zusätzlicher Weiher werde entstehen.
Mähen für Biotope ungeeignet
Alternativen zu einer extensiven Beweidung am Standort, um allen Naturschutzanforderungen gerecht zu werden, gebe es „wenig“. „Im Feuchtgebiet gibt es viele Biotope, sie würden degradieren, wenn man dort mit schwerer Technik auf dem nassen Boden mähen würde“, so Welfring weiter.
Die Beweidung mit anderen Tierarten oder Kuhrassen sei „suboptimal“, weil diese „weniger gut an die Feuchtigkeit und das Pflanzenfutter im Menster Brill angepasst sind“. Die Flächen dem Willen der Natur unkontrolliert zu überlassen, komme nicht infrage: „Das gesamte Areal würde sich langsam, aber sicher in ein Schilfgebiet verwandeln.“