Für die FLF-Auswahl beginnt ein neues Abenteuer
Luxemburgs Fußball-Nationalmannschaft kämpft ab morgen in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 um Punkte
Zum bereits vierten Mal startet Fußball-Nationaltrainer Luc Holtz morgen mit der FLF-Auswahl in eine EM-Qualifikation. Bislang holten die Luxemburger mit dem mittlerweile 53-Jährigen an der Seitenlinie stets vier Punkte, doch diesmal sind die Ziele deutlich höher.
In der Gruppe J trifft die Mannschaft um Kapitän Laurent Jans auf die Slowakei, Portugal, Liechtenstein, Bosnien-Herzegowina und Island. „Wenn alles normal läuft, verliert Portugal kein Spiel“, meint Holtz. „Eigentlich ist für kein Team der Gruppe in diesen Duellen etwas möglich, außer es läuft so wie für uns 2017 in Toulouse“, erinnert sich der Coach an das 0:0 gegen Frankreich. Die Portugiesen mit Neu-Trainer Roberto Martinez, der von 2016 bis 2022 die belgische Nationalmannschaft betreute, sind der zweite Gruppengegner der FLFAuswahl.
„Es soll keine Urlaubsstimmung aufkommen“
Bevor es am Sonntag (20.45 Uhr) im Stade de Luxembourg zum Duell mit Cristiano Ronaldo und Co. kommt, sind Holtz und seine Mannschaft in der Slowakei gefordert. Das erste Spiel der EM-Qualifikation findet am Donnerstag (20.45 Uhr) in Trnava statt.
Die Luxemburger reisen erst am Mittwoch in die Slowakei. „Ich wurde darauf angesprochen, ob es nicht besser wäre, zwei Tage vor dem Spiel dorthin zu fliegen. Für viele ist das angenehmer, als Trainer sehe ich das jedoch anders. Ich will nicht, dass wir zu lange vor Ort sind. Es soll keine Urlaubsstimmung aufkommen. Die Spieler müssen mental und physisch bestmöglich vorbereitet sein“, so Holtz, der mit seiner Mannschaft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava übernachtet. Bis zum Stadion Antona Malatinskeho in Trnava sind es knapp 60 Kilometer.
Der Respekt vor dem ersten Gegner ist groß. „Milan Skriniar steht mit Inter Mailand im Viertelfinale der Champions League, Stanislav Lobotka hat das mit Neapel ebenfalls geschafft. Wir haben dort leider noch keine Spieler.“Der FLF-Coach geht davon aus, dass sich die Slowakei und Bosnien-Herzegowina in der Gruppe J um Platz zwei streiten werden. „Beide Teams sind recht nah beieinander. Dahinter sehe ich Island und uns. Ohne überheblich zu sein, ist Liechtenstein eine Nation, die wir unbedingt schlagen müssen. Doch jede Partie muss erst einmal gespielt werden.“
Die zweite Chance
Dass die Luxemburger zum Auftakt direkt vor zwei schwierigen Aufgaben stehen, ärgert den FLF-Trainer. „Im Normalfall haben wir nach den ersten beiden Begegnungen noch keinen Punkt auf dem Konto. Deshalb wäre mir ein anderes Auftaktprogramm natürlich lieber gewesen. Wir werden jedoch alles dafür geben, mindestens einen Punkt aus den ersten beiden Spielen zu holen. Die Slowakei tritt genau wie wir in Bestbesetzung an, deshalb stehen unsere Chancen wohl bei 40:60.“
Um von der Teilnahme an der Endrunde 2024 in Deutschland träumen zu können, müssen die Luxemburger in dieser Woche wohl mindestens ein Spiel gewinnen und dann im Juni vor heimischer Kulisse gegen Liechtenstein und auswärts gegen BosnienHerzegowina nachlegen.
Falls den Luxemburgern der große Coup nicht selbst gelingen sollte und sie nach zehn Spieltagen keinen der beiden ersten Plätze belegen, besteht dennoch die Hoffnung auf die EM-Teilnahme. In der Liga C der Nations League war die FLFAuswahl im vergangenen Jahr das beste zweitplatzierte Team. Sollte sich einer der Gruppensieger (Türkei, Griechenland, Kasachstan oder Georgien) direkt für die Endrunde qualifizieren, dürfte Luxemburg in den Play-offs antreten.
Die vierte EM-Qualifikation mit Luc Holtz an der Seitenlinie hat somit reichlich Potenzial.