Die Buvette du Lac wird abgerissen
Kulturministerin Sam Tanson sieht das Gebäude nicht als nationales Kulturerbe. Dem geplanten Freizeitresort steht demnach nichts mehr im Weg
Als Kulturministerin Sam Tanson (Déi Gréng) im Oktober 2022 einen Brief an die Gemeinde Weiswampach verschickt hatte, in dem sie ihre Absicht erklärte, die 50 Jahre alte Buvette du Lac in Weiswampach als nationales Kulturerbe klassieren zu wollen, schrillten im Schöffenrat die Alarmglocken. Eine Klassierung dieses Gebäudes würde nämlich dem Projekt des belgischen Investors, der bereits dabei ist, auf dem Standort der beiden Seen ein Freizeitresort zu errichten, schwere Steine in den Weg legen.
In seiner Sitzung vom 2. Dezember sprach sich der Gemeinderat dann mehrheitlich gegen die Klassierung aus. Bei sechs anwesenden Räten stimmte nur einer dafür.
In der Folgezeit gab es in der Region an der Nordspitze des Landes, aber auch im ganzen Land viel Kopfschütteln über die Idee, dieses herabgekommene Gebäude klassieren zu wollen. Die Initiative war von der Biergerinitiativ Gemeng Wäiswampich, die gegen die Schaffung der Freizeitanlage ist, ausgegangen.
Nun aber kann ein Schlussstrich unter dieses Kapitel gezogen werden, denn LW-Informationen zufolge folgt Sam Tanson den Argumenten für eine Klassierung der Commission pour le patrimoine culturel (COPA) letztendlich nicht, was auf die Ergebnisse einer weiteren Studie über den Zustand des Gebäudes zurückzuführen ist.
Wenn das Gebäude von außen und von weitem auch noch recht ansehnlich erscheinen mag, so sieht es im Inneren desolat aus. Das Flachdach, die Kanalisation, die Heizung, die Beleuchtung, der Boden und die Seitenwände: Alles ist entweder kaputt oder völlig verwahrlost.
Dem Abriss des ehemaligen Camping-Empfangsgebäudes steht nun also nichts mehr im Wege, und man kann davon ausgehen, dass Bürgermeister Henri Rinnen die Erlaubnis hierzu zügig erteilen wird.