Ehis Etute ist die strahlende Siegerin der Awards Night
Mit der ersten Preisverleihung feiert Luxemburgs Basketball-Gemeinde ihre besten Spielerinnen und Spieler – und auch sich selbst
Strahlend stand sie in der Mitte der Preisträger, schick gestylt und gleich doppelt ausgezeichnet. Ehis Etute war bei der ersten Awards Night des Luxemburger Basketballverbandes FLBB die große Siegerin. Die 17-Jährige von T71 Düdelingen gewann in beiden weiblichen Kategorien: Sie wurde als beste Spielerin der regulären Saison und gleichzeitig als stärkste U21-Basketballerin des Landes geehrt.
„Das habe ich nicht erwartet. Ich habe gedacht, dass ich vielleicht bei der U21 gewinne. Aber bei den Frauen haben wir viele gute Spielerinnen. Ich hätte eher mit einer der Konkurrentinnen aus meiner eigenen Mannschaft gerechnet“, kommentierte die junge Nationalspielerin ihren Erfolg am Mittwochabend im Parc Hotel Alvisse in Dommeldingen. Sie hatte ihre Düdelinger Teamkolleginnen Nadia Mossong und Mandy Geniets sowie die ebenfalls nominierten Lisy Hetting (Gréngewald) und Esmeralda Skrijelj (Amicale) überholt.
Philippe Gutenkauf kommt derzeit aus dem Feiern kaum heraus. Vier Tage nach dem Gewinn der Coupe de Luxembourg mit Etzella Ettelbrück wurde er zum besten Spieler gekürt. Er stach dabei Thomas Grün (Basket Esch), Joe Kalmes (T71), Bob Melcher (Amicale) und Oliver Vujakovic (Résidence) aus. „Es ist sehr schön. So ein Award, das heißt schon etwas“, meinte er. „Es ist ein cooles Event. Ich bin sehr stolz. Aber Basketball ist ein Teamsport“, sagte Max Logelin von Sparta Bartringen, der die männliche U21-Kategorie gewann.
Die Awards Night kam nicht nur bei den Geehrten gut an. Die Kür der Besten hatte zu je einem Drittel aus einer der Abstimmung der Fans, der Trainer und Teamkapitäne der
Die Awards Night halte ich für eine sehr gute Idee. So sehen die Leute, dass es nicht immer nur die ausländischen Profis sind, die diese Liga bestimmen, sondern auch die luxemburgischen Spieler und Trainer
Christophe Ney
LBBL sowie der Journalisten bestanden. „Wir wollten die Spieler und Trainer, die wirklich viel investieren, mehr in den Fokus stellen“, sagte Chris Dentzer, der Directeur administratif der FLBB, über das Konzept. Dass allein beim Fan-Voting über 8.000 Stimmen abgegeben worden waren, sah er als Bestätigung.
Eine Vorauswahl der Kandidatinnen und Kandidaten hatte der Verband getroffen. Je fünf Nominierte gab es bei Frauen und Männern, je drei bei den U21-Vertretern und den Trainern. Die Auswahl bei Spielerinnen und Spielern war auf JICL (Joueur inscrit dans un club luxembourgeois) beschränkt. Aber auch bei den Trainern setzten sich mit Christophe Ney und Jérôme Altmann zwei Luxemburger durch. „Das finde
ich sehr bemerkenswert“, sagte ArantiaCoach Ney.
Er hatte seinen Abschied zum Ende der Saison bereits angekündigt. Grund ist die Doppelbelastung als nebenberuflicher Coach. Dass diese Arbeit nun auch öffentlich gewürdigt wurde, bedeutete ihm viel. „Die Awards Night halte ich für eine sehr gute Idee. So sehen die Leute, dass es nicht immer nur die ausländischen Profis sind, die diese Liga bestimmen, sondern auch die luxemburgischen Spieler und Trainer.“Über seine Wahl sagte Ney: „Als ich vor drei Jahren bei Arantia anfing, war es für mich totales Neuland, auf dem Niveau zu coachen. Dass ich jetzt als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, ehrt mich sehr.“
Versöhnliche Stimmung
Sein Pendant in der LBBL der Frauen, T71Trainer Altmann, war in der jüngeren Vergangenheit nicht gut auf den Verband zu sprechen gewesen. Der Coach der Düdelingerinnen, die die reguläre Saison als Tabellenführer abschlossen und im EuroCup vor allem beim Sieg in Namur für Furore sorgten, war nach dem Punkte-Eklat im Pokal-Halbfinale gegen Gréngewald als Co-Trainer der Nationalmannschaft zurückgetreten. Auch die FLBB hat wegen der Affäre schwierige Wochen hinter sich.
Am Mittwochabend war die Stimmung wieder versöhnlich. Im Jahr des 90. Verbandsgeburtstags feierte sich Luxemburgs Basketballgemeinde mit ihren Sponsoren auch ein bisschen selbst. „Das Land ist zu klein, um sich gegenseitig auf den Füßen zu stehen. Die Welt dreht sich weiter und es geht – in Anführungszeichen – nur um Basketball. Das letzte Pokalwochenende fand ohne uns statt. Das ist eben so“, sagte Altmann. Nun wolle man sich auf die entscheidenden Wochen in der Liga konzentrieren.
Sein Team will den Meistertitel verteidigen, daran ließ auch Etute keinen Zweifel. Sie war als Zuschauerin beim Pokalfinale gewesen, doch jetzt möchte die Preisträgerin wieder selbst angreifen und zusammen mit den Mitspielerinnen jubeln: „Wir wollen die beste Mannschaft sein.“