Straßenverkehr in der Gemeinde Kehlen: es reicht
Jahrzehntelang wurde von Straßenbauverwaltung und Transportministerium nichts unternommen, um das Wachstum des Verkehrs in den Griff zu bekommen
Dass Kehlen ein großes Verkehrsproblem hat, ist nicht neu. Die Belastung der Bürger speziell durch den Schwerlastverkehr in Hinsicht auf die Sicherheit, Gesundheit und die Lebensqualität ist ebenfalls hinlänglich bekannt.
Das Verkehrsproblem in der Gemeinde Kehlen, speziell auf den Hauptverkehrsachsen, besteht seit vielen Jahren. Schon in den 1990-er Jahren wiesen die Anwohner auf die zunehmenden Belastungen hin. Nur sehr wenig wurde seither getan, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Über die Jahre hinweg, hat der PKW- und LKW-Verkehr stetig zugenommen, wie es die von der Straßenbauverwaltung durchgeführten Messungen zeigen. Der Grund hierfür ist ebenfalls seit langem bekannt – und zwar das Fehlen einer transversalen Verkehrsverbindung zwischen der A7 und der A6 und die allseits bekannten Staus auf der Umgehungsautobahn von LuxemburgStadt.
Schon seit Anfang der 2 000-er Jahren wurden seitens der Straßenbauverwaltung Lösungen wie z. B. Umgehungsstraßen für Kehlen und Keispelt ausgearbeitet, die jedoch regelmäßig in den Schubladen verschwanden, wohl weil politisch unerwünscht.
Im Januar 2022, wurden Leitlinien für die innerörtliche Verkehrsberuhigung auf staatlichen Straßen seitens der Straßenbauverwaltung und des Ministeriums für Mobilität, herausgegeben. Daraufhin, und in der Folge des Projekts einer „Zone 30“im Zentrum von Kehlen, wurden von der Gemeindeverwaltung Kehlen verschiedene Beruhigungsmaßnahmen ausgearbeitet und bei der Straßenbauverwaltung zur Genehmigung, eingereicht. Im Juli 2023 wurden diese Vorschläge mit verschieden Beanstandungen zurückgewiesen. Nachdem die Gemeinde die Maßnahmen überarbeitet und nochmals eingereicht hatte, erfolgte im Monat November 2023 die kalte Dusche. Die Vorschläge zur Verkehrsberuhigung im Zentrum von Kehlen wurden abgelehnt mit dem Argument, dass bei einem Schwerlastverkehrsaufkommen von mehr als 300 Fahrzeugen am Tag in eine Richtung keine Beruhigungsmaßnahmen möglich seien.
Diese Argumentation, wenn man die als solche überhaupt so bezeichnen kann, ist perfide und schlägt dem Fass den Boden aus. Jahrzehntelang wurde von Straßenbauverwaltung und Transportministerium nichts unternommen um das wilde und unkontrollierte Wachstum des Verkehrs in der Gemeinde Kehlen in den Griff zu bekommen. Wenn dann die Gemeindeverantwortlichen, unter dem Druck der Einwohner und Anwohner der Hauptverkehrsachsen, Maßnahmen ergreifen wollen, werden diese mit dem Argument des zu großen Verkehrsaufkommens abgelehnt.
Die Bürger der Gemeinde Kehlen sind nicht länger gewillt, den täglichen Verkehrtsterror hinzunehmen. Bleibt zu hoffen, dass die Gemeinde Kehlen entschieden gegen diese rücksichtslose Entscheidung der Ponts & Chaussées vorgehen wird.