Kilometerzählerbetrug: Wird Luxemburg Belgien folgen?
Während Belgien gerade seine sechsmonatige Amtszeit als EU-Ratspräsident angetreten hat, will es im großen Stil gegen Kilometerbetrug bei Gebrauchtwagen vorgehen.
Dank offener Grenzen und Anzeigenseiten im Internet ist der Verkauf von Gebrauchtwagen schon lange international geworden. Das Problem ist, dass nicht alle EU-Länder über so wirksame Instrumente zur Bekämpfung von Kilometerbetrug verfügen wie Belgien mit seinem Car-Pass, einem Zertifikat, das vor dem Verkauf eines Gebrauchtwagens von den technischen Prüfstellen ausgestellt wird und die Richtigkeit des Kilometerstands bestätigt. Ja, in so gut wie allen Mitgliedsländern werden die Kilometerstände der Autos von Werkstätten, technischen Kontrollen, Leasinggesellschaften und einigen Behörden abgelesen. Was jedoch häufig fehlt, ist eine nationale Datenbank, in der diese Zählerstände zentral erfasst und für die Verbraucher sichtbar gemacht werden. Dies ist also eines der Dinge, die die belgische Präsidentschaft versuchen wird, den anderen Mitgliedsstaaten vorzuschlagen. Und das wäre nur ein erster Schritt.
Internationale Zusammenarbeit
Wie Michel Peelman, geschäftsführender Verwalter des VoG
Car-Pass, erklärt, gibt es bereits Abkommen mit den Niederlanden, der Slowakei und Lettland, denen Belgien allein im Jahr 2023 über 370 000 Zählerstände zur Verfügung gestellt hat. Dank der Niederlande beispielsweise ist bereits bekannt, dass durch den Datenaustausch der Betrug bei Gebrauchtwagen, die über die andere innerstaatliche Grenze der Benelux-Staaten fuhren, um 90 % zurückgegangen ist. Zwar ist allen bewusst, dass die Einführung eines „europäischen CarPass“Zeit brauchen wird, doch Peelman plädiert in der Zwischenzeit für bilaterale Abkommen mit zwei der wichtigsten Märkte der Union: Frankreich und Deutschland. Wenn dies der Fall ist, wird Luxemburg zwangsläufig irgendwann nachziehen müssen, warum also nicht vorgreifen?