Statec erwartet nächste Indextranche im letzten Quartal 2024
Die Inflation war Ende 2023 niedriger als erwartet. Für dieses Jahr senkt das Statistikamt seine Prognose auf 2,2 Prozent
Die Inflation im Großherzogtum ist weiterhin rückläufig und lag im Januar 2024 bei 3,5 Prozent auf Jahressicht. Dies ist auf den Rückgang der Preise für Mineralölerzeugnisse (minus 4,4 Prozent im Januar) sowie auf die allmähliche Abschwächung der Kerninflation zurückzuführen, die im Januar vier Prozent betrug (gegenüber 4,8 Prozent im Vorjahr).
Die wichtigsten internationalen Institutionen gehen davon aus, dass die Inflation im Euroraum in den Jahren 2024 und 2025 über zwei Prozent liegen wird. Die jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der OECD resümieren, dass die Inflationsraten in der Eurozone im Jahr 2024 durchschnittlich um 3,1 und im Jahr 2025 um 2,3 Prozent steigen werden.
In Luxemburg haben die staatlichen Energiepreismaßnahmen, die im Laufe der Jahre 2022 und 2023 eingeführt wurden, die Inflation auf einem niedrigeren Niveau als im Euroraum gehalten. Im Jahr 2024 wird der von den Haushalten gezahlte Gaspreis, ebenso wie im Jahr 2023, nicht mehr als 15 Prozentpunkte gegenüber dem Wert von September 2022 steigen, der Strompreis wird nicht erhöht und der Preis für Heizöl wird um 15 Eurocent pro Liter gesenkt.
Staatliche Energiepreismaßnahmen hielten Inflation im Griff
Ohne diese Maßnahmen wäre der vom Verbraucher gezahlte Gaspreis im Jahr 2022 um 34 Prozent, im Jahr 2023 um 60 Prozent und im Jahr 2024 um 29 Prozent teurer geworden, was den Anstieg der Marktpreise im Jahr 2022 widerspiegelt. Der Gaspreisanstieg hätte sich auch auf den Strompreis ausgewirkt, der in den Jahren 2023 und 2024 rund 65 Prozent mehr gekostet hätte.
In dieser Situation hätte die Inflation im Jahr 2022 7,6 Prozent, im Jahr 2023 6,6 Prozent und im Jahr 2024 3,4 Prozent betragen, wobei zwischen März 2022 und dem vierten Quartal 2024 sieben Überschreitungen der Indexierungsfälligkeitsgrenze zu verzeichnen gewesen wären.
Aufgrund des unerwartet starken Inflationsrückgangs Ende 2023 und der neuen Annahmen korrigiert Statec seine Inflationsprognose für dieses Jahr auf 2,2 Prozent von zuvor 2,5 Prozent. Im nächsten Jahr soll die Inflation wieder auf 3,3 Prozent steigen. Die Kerninflation wird leicht nach oben revidiert auf 2,8 Prozent im Jahr 2024 von zuvor 2,7 Prozent und 3,0 Prozent im Jahr 2025. Gemäß den Inflationsprognosen des zentralen Szenarios würde im vierten Quartal 2024 eine Indexierung stattfinden, zu der im 3. Quartal 2025 eine weitere Zahlung hinzukäme.
Zwei alternative Szenarien für Energiepreise
Ausgehend von den historischen Abweichungen der Strom- und Gaspreise sowie des Ölpreises (der sich auf die Preise für Diesel, Benzin und Heizöl auswirkt) wurden ferner zwei alternative Szenarien erstellt. Unter Berücksichtigung der bestehenden Maßnahmen werden das hohe und das niedrige Szenario für Strom und Gas nur für das Jahr 2025 betrachtet.
Das hohe Szenario geht davon aus, dass die Preise für Gas, Strom und Öl im Jahr 2025 um 37 Prozent, 93 Prozent beziehungsweise zwei Prozent steigen werden. Das niedrige Szenario geht von einem geringeren Anstieg des Gaspreises (plus zehn Prozent), des Strompreises (plus 47 Prozent) und einem leichten Rückgang des Öl-Preises (minus zwei Prozent) im Jahr 2025 aus.
Das niedrige Szenario geht von einer Indexierung im vierten Quartal 2024 aus, erwartet aber keine weitere Indexierung im Jahr 2025. Das hohe Szenario geht von einer weiteren Indexierung im dritten Quartal 2024 aus, gefolgt von zwei Indexierungen im Jahr 2025: im zweiten Quartal und im dritten Quartal.