Mehr als 2.500 Nachtflüge am Findel in einem Jahr
Trotz des Nachtflugverbots hat 2023 die Zahl der Flüge zwischen 23 und 6 Uhr enorm zugenommen
Mehr als 2.500 Flüge haben im vergangenen Jahr gegen das nächtliche Flugverbot am luxemburgischen Flughafen Findel verstoßen, fast doppelt so viele wie im Jahr 2022, wie die Zahlen der luxemburgischen Flugsicherungsverwaltung ANA zeigen. Im Jahr 2023 starteten insgesamt 2.553 Flüge zwischen 23 und 6 Uhr. Im Jahr zuvor waren es noch 1.379 Nachtflüge. Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede einzelne Stunde zwischen 23 und 6 Uhr ein Flug stattfand.
Eigentlich müssen Fluggesellschaften „außergewöhnliche Kriterien“erfüllen, um einen Flug zwischen 23 und 6 Uhr trotz Nachtflugverbots zu rechtfertigen. Es wurden jedoch nie Sanktionen verhängt, da es keine Rechtsgrundlage für die Durchsetzung dieses Verbots gibt, so der ehemalige Verkehrsminister François Bausch im Jahr 2021.
2023 haben Passagierairlines die meisten Nachtflüge durchgeführt. Am Findel wurden in mehreren Monaten des vergangenen Jahres dreimal so viele Passagierflüge wie Frachtflugzeuge, die gegen das Nachtflugverbot verstießen, registriert. Die Anzahl der Nachtflüge steigt anteilig zu den Passagierzahlen am Flughafen, die nach mehreren Jahren der pandemiebedingten Reisebeschränkungen wieder im Aufwind sind.
Beschwerden aus Schüttringen
Das vierte Jahr in Folge war eine einzige Anwohnervereinigung in Schüttringen für den Großteil der bei der Administration de la navigation aérienne (ANA), der Luftverkehrsbehörde des Landes, eingereichten Beschwerden verantwortlich.
Im Jahr 2023 gingen bei der ANA knapp 2.200 Beschwerden ein. Das entspricht einem Rückgang von fast einem Drittel gegenüber dem Vorjahr. 82 Prozent der Beschwerden stammten von derselben Anwohnervereinigung. Der seit langem andauernde Streit dreht sich allerdings in erster Linie um die Flugroute von Leichtflugzeugen aus Fliegerclubs und nicht um Nachtflüge.
Dieser Artikel erschien zuerst auf luxtimes.lu. Übersetzung: Joel Pierrat