„Mam Romain verléiere mer wierklech ee Gudden“
Die Gemeinderäte von Petingen trauern um den verstorbenen Kollegen Romain Becker und würdigen dessen Lebensleistung
Bei der Gemeinderatssitzung in Petingen am Montagabend stand der Tod des langjährigen Gemeinderats Romain Becker im Mittelpunkt. Becker starb am 16. Februar dieses Jahres im Alter von 58 Jahren nach schwerer Krankheit. Er saß 24 Jahre für Déi Gréng im Gemeinderat, von 1994 bis 1999 und erneut seit 2005. Becker gründete als erster Gemeinderat die lokale Parteisektion.
Bürgermeister Jean-Marie Halsdorf (CSV) eröffnete die Sitzung mit den Worten, dass dies keine gewöhnliche Sitzung sei, da man sich in einer für alle schwierigen Situation befinde. „Einer von uns ist von uns gegangen, der lange mit uns hier am Tisch saß und den wir alle geschätzt haben.“Halsdorf bat die Anwesenden, sich zu einer Schweigeminute für Romain Becker zu erheben.
Halsdorf: „E Politiker, deen een nëmme konnt gär hunn“
Halsdorf sprach mit Blick auf Beckers Zeit im Gemeinderat von einer „Leistung, die schwer in Worte zu fassen ist“. Becker habe über Qualitäten verfügt, die nicht jeder Politiker habe. „Er war immer bescheiden, diskret, jovial und hatte seinen Humor, der ganz speziell war.“Halsdorf lobte Beckers Ehrlichkeit und sagte im Namen des Schöffen- und Gemeinderats: „Wir verlieren mit ihm wirklich einen guten Freund. Man musste ihn einfach mögen.“Es gäbe viel zu erzählen. Ein Beispiel dafür, wenn Becker sich etwas in den Kopf gesetzt habe, seien die Diskussionen um das Konfetti auf der Kavalkade in den 1990er-Jahren. Romain Becker und der ehemalige Gemeinderat Roland Breyer (CSV) hätten im Gemeinderat „heroische Diskussionen“geführt. Becker war gegen den Müll, den das Konfetti verursacht, Breyer fand das Konfetti gut und hielt dagegen.
Gemeinderäte würdigen seine Lebensleistung
Wie beliebt Becker in der Gemeinde war, zeigten die emotionalen Ansprachen der im Gemeinderat vertretenen Parteien. Gaby Birtz (LSAP) nannte Becker einen „herzlichen, hilfsbereiten und kollegialen Menschen“, von dem man viel zu früh Abschied nehmen müsse. Patrick Arendt (CSV) schloss sich dem an, man werde Becker in guter Erinnerung behalten.
Christian Welter (Piraten) meinte: „Unserer Welt würde es besser gehen, wenn es mehr Menschen wie Romain gäbe.“Barbara Agostino (DP) sagte, wenn man in den vergangenen Tage durch die Gemeinde spaziert sei, habe man viele Anekdoten über Becker gehört. Sie habe 2005 durch Romain Becker und Romain Scheuer (Déi Gréng) die Politik kennengelernt.
Das Schlusswort gehörte einem bewegten Romain Scheuer (Déi Gréng), der seit 2011 neben Becker im Gemeinderat saß. Man habe mit Becker „einen guten Menschen verloren“, der sich in vielen Vereinen engagiert und an allen Veranstaltungen teilgenommen habe, an denen er teilnehmen konnte. Becker sei stolz gewesen, dass Déi Gréng bei der vergangenen Wahl beide Sitze verteidigen konnten. Er habe sich weiter für die Einwohner und die Natur einsetzen wollen.
Romain Scheuer sagte, er würde sich freuen, wenn im Park hinter der Gemeinde ein Baum gepflanzt würde, der mit einer Tafel an Romain Becker erinnert. Halsdorf versprach, diesem Wunsch nachzukommen.