Supermärkte sind auch nur die Gesellschaft im Kleinen
Unlängst war ich im Supermarkt unterwegs. Während ich mit dem Einkaufswagen um die Regale kurvte, fiel mir die sogenannte „shopping cart theory“ein. Sie besagt, dass das Zurückstellen des Einkaufswagens nach Gebrauch der Prüfstein schlechthin dafür sei, ob eine Person ein vorbildliches Mitglied der Gesellschaft ist.
Das Zurückstellen des Wagens sei eine simple Handlung, die jeder als „das Richtige“erkenne. Gleichzeitig sei es nicht strafbar, den Wagen nicht zurückzustellen. Der Verfasser des ursprünglichen Beitrags schließt daher darauf, dass es eine Frage der moralischen Einsicht sei, den Wagen zurückzustellen. Wer das nicht tut, den bewege wohl nur das Gesetz zum richtigen Handeln.
Viele Fragen kann man sich sowohl in Bezug auf Supermärkte als auch die Gesellschaft stellen.
Diese Idee wurde zuerst in einem Online-Forum veröffentlicht. Wie viele überspitzte Beiträge im Internet kann ich sie nicht ganz ernst nehmen, finde sie aber doch anregend. Denn viele Fragen kann man sich sowohl in Bezug auf Supermärkte als auch die Gesellschaft stellen: Wie behindertenfreundlich sind die Räume gestaltet? Können sich Arme anständiges Essen leisten? Wie viel verdienen die Arbeiter und unter welchen Bedingungen arbeiten sie?
Abseits vom Blick auf Strukturen zählt jedoch auch das Verhalten des Individuums. Das lässt zwar gelegentlich zu wünschen übrig, wenn an der Kasse gedrängelt oder ein
Fuß unachtsam überrollt wird. Aber im Großen und Ganzen werde ich regelmäßig positiv von rücksichtsvollen Mitmenschen überrascht. Arbeiten wir alle daran, dass sich auch das auf die Gesellschaft übertragen lässt. Frederik