Eine neue Bissener Ortsmitte – vorerst aber nur häppchenweise
Kulturzentrum, Veranstaltungsplatz und Gemeindehaus: Das ist die Vision für den neuen Ortskern. Ein Teil des Projekts liegt nun auf Eis
Ein barrierefreies Gemeindehaus, ein größeres Kulturzentrum und ein Restaurant im denkmalgeschützten Haus „Feith“: So sollte der Ortskern von Bissen aussehen. Doch Bürgermeister David Viaggi (Är Leit) wollte den Moment im Gemeinderat am Donnerstag nutzen, um klarzustellen, warum die Neugestaltung im Moment nicht in geplanter Form umgesetzt werden wird.
Teurer als geplant
2020 kam zum ersten Mal der Gedanke auf, die Silhouette der Place de l‘Immigration umzugestalten. In der Theorie zeigte sich der Gemeinderat überzeugt: Die historische „Maison Feith“sollte mit einer Brasserie belebt werden, eine grüne Lunge sollte der Ortskern mit einem großzügig angelegten Park erhalten, und ein modernes Kulturzentrum sowie Gemeindehaus sollten die Place de l‘Immigration schmücken.
Die Praxis sieht anders aus. Wesentlich teurer als vorgesehen, wurde das Projekt nun – zumindest teilweise – auf Eis gelegt. Das Projekt „Centre Culturel“wird zurzeit nicht vorangetrieben werden. Damals wurde das Gewinnerprojekt des Architektenbüros Atelier du Pont, Decker, Lammar & Associés mit einer Summe von 27.087.270 Euro für die komplette Neugestaltung der Place de l‘Immigration im Detail ausgearbeitet. Aktuell würde allein das Kulturzentrum mit 23.5 Millionen Euro zu Buche schlagen.
„Keine banale Kiste“
Das neue Gemeindehaus und die Parkanlage wurden bereits mit einer Gesamtsumme von 18.950.000 Euro im Gemeinderat gestimmt. Dort, wo das Kulturzentrum geplant wurde, soll nun vorübergehend ein Parkplatz angelegt werden. „Wir schauen, was die Zukunft bringen wird, und in welche Richtung es umgesetzt werden wird. Vielleicht wird
das Kulturzentrum wesentlich kleiner oder sogar an einer anderen Stelle gebaut“, überlegt Bürgermeister Viaggi.
Carlo Mulbach (CSV) begrüßt die Entscheidung mit den Worten: „Endlich steigen wir vom hohen Ross, was das Budget angeht.“Der Gemeinderat macht sich jedoch Gedanken um die Zukunft der „Maison Feith“. Einen genauen Zeitplan, wann dort die ersten Gäste bedient werden sollen, gäbe es noch nicht, sagt Bürgermeister Viaggi.
Gemeinderat George Lucius (Är Leit) kritisiert den mathematischen Fehltritt des Architekturbüros: „Es kann nicht sein, dass jener, der falsch rechnet, gewinnt. Ich hoffe, dass wir keine banale Kiste bekommen und das als Kulturzentrum verkaufen.“
Diese Prinzipienentscheidung wurde am Ende einstimmig – Joëlle Fagny (CSV) war nicht im Saal – vom Gemeinderat angenommen.
: Endlich steigen wir vom hohen Ross, was das Budget angeht. Carlo Mulbach (CSV)