Ein Lächeln ist unbezahlbar
Viele Zeitgenossen verwenden sie in jeder WhatsApp-Nachricht und jeder E-Mail: Smileys sind aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Warum eigentlich? Anscheinend haben Menschen das Bedürfnis, dürre Worte aus 26 Buchstaben durch einen Gesichtsausdruck zu nuancieren.
Ich kenne die Smileys noch aus der analogen Welt. In den 1980er-Jahren waren sie nämlich auf Jojos, Turnschuhen oder T-Shirts massenhaft zu finden und sehr angesagt. Besonderer Popularität erfreuten sich Smileys als Ansteck-Buttons. Ich erinnere mich, dass eine Mitschülerin ihre Schultasche über und über mit Smiley-Buttons besteckt hatte. Na, wenn das montagmorgens nicht für gute Laune im Klassensaal sorgt!
Erfinder der Smileys ist übrigens der Grafiker Harvey Ball, der sie im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft entwarf. Zwei Punkte, ein gebogener Strich und ein Kreis auf gelbem Papier. Innerhalb von fünf Minuten war Harvey Ball fertig.
Der Grafiker hatte einen Welterfolg gelandet, reich wurde damit ein anderer.
Das lustige Gesicht verbreitete sich über den Globus und hat bis heute 2.500 Varianten bekommen – für alle erdenkliche Stimmungslagen. Mit herabgezogenen Mundwinkeln fiel Harvey Ball dagegen später ein, dass er seinen Smiley nie hatte patentieren lassen. So blieb es trotz des Welterfolgs bei den 45 Dollar, die ihm die Versicherung als Honorar zahlte.
Den Reibach machte ein französischer Journalist, der den Smiley mit leichten Veränderungen – zum Beispiel mit ovalen Augen – schützen ließ und dadurch zum Millionär wurde.
Aber mal ehrlich, ein Lächeln ist doch schon immer unbezahlbar, nicht? Lassen Sie sich, lieber Leser, also nicht verdrießen und beginnen Sie den Montag mit einem Smiley!
Volker