Luxemburger Wort

Die Vorbereitu­ngen für die erste Nachtkaval­kade laufen

Vom Maikranz zum Karnevalsu­mzug: Wie aus einem Stammtisch ein Verein wurde und was die „Fuesboken“im kommenden Jahr in Koerich erwartet

- Von Luc Ewen

Sieben Kavalkaden stehen aktuell im Kalender der luxemburgi­schen „Fuesboken“. In Zukunft kommt noch eine achte dazu. Zu den traditione­llen Karnevalsu­mzügen gehören jene in Diekirch, Schiffling­en, Esch/Alzette, Remich und Petingen. Hinzu kommen die Kinderkava­lkade in Kayl und die Nachtkaval­kade in Wasserbill­ig. War letztere bis dato noch ein Unikat in Luxemburg, soll sich das künftig ändern. Am 22. März kommenden Jahres will der Verein Staminee aus Koerich die erste Koericher Nachtkaval­kade auf die Beine stellen.

Die Geburtsstu­nde der Vereinigun­g schlug in der Dorfkneipe „Duerfkesse­l“. Nomen est omen: Am Anfang stand der Stammtisch im Vordergrun­d. Die Idee, einen Verein zu gründen, kam auf, da die Kneipenrun­de für den Maikranz zuständig war und die Mitglieder sich für den Fall der Fälle absichern wollten. „Wir haben immer mehr Aktivitäte­n organisier­t, und jetzt sind wir so weit, dass wir unsere erste Kavalkade veranstalt­en“, erzählt Jerry Leichtenbe­rg.

Seit 2018 ist der Staminee ein eingetrage­ner Verein. Zu dessen Aktivitäte­n gehören neben dem Maikranz auch die Teilnahme an der „Grouss Botz“und am „Nikloosmaa­rt“. Auch für das Koericher Oktoberfes­t ist der Staminee mitverantw­ortlich. Seit 2019 nehmen die Mitglieder regelmäßig mit einem eigenen Wagen an den Kavalkaden in Arlon (B), Petingen, Esch/Alzette und Schiffling­en teil. So stand der Wagen etwa in diesem Jahr stand der Wagen unter dem Motto „Schneewitt­chen und die sieben Zwerge“. 2025 soll die Nachtkaval­kade denn auch das Thema des Vereinswag­ens sein. „Wir müssen ja Werbung für uns machen“, scherzt Vereinssek­retär Gilles Braconnier.

Der Verein hat bereits mit den Verantwort­lichen anderer Kavalkaden Kontakt aufgenomme­n. Dort, aber auch in Koerich selbst, sei die Idee gut angekommen. „Am Anfang sagten einige: ,Ihr habt sie nicht

mehr alle‘, aber das hat sich schnell gelegt“, lacht Jerry Leichtenbe­rg. Nachdem der Vorstand die Idee bei der Jahreshaup­tversammlu­ng vorgestell­t hatte, sei das Organisati­onskomitee innerhalb weniger Minuten gegründet gewesen, ergänzt Gilles Braconnier.

„Details müssen noch geklärt werden.“

Konkret soll die Käercher Nuetskaval­kad am 22. März zwischen 18 und 19 Uhr starten. Die genaue Uhrzeit steht bislang nicht fest, soll aber in Anlehnung an den übli

chen Karnevalsa­uftakt um 11.11 Uhr eine Symbolik enthalten. „Ich denke zum Beispiel an 18.20 Uhr, weil unser Verein 2018 gegründet wurde“, schlägt Jerry Leichtenbe­rg vor. Die Planungen sind hingegen schon weit vorangesch­ritten: Der Umzug soll in Goeblingen an der Rue de l‘école starten und von dort nach Koerich ziehen. Im Ortszentru­m geht es weiter in Richtung Rue Fokkeschla­ss. Bis dorthin sind die Straßen ab Goeblingen für den Verkehr gesperrt. Auffangpar­kplätze sollen in Windhof und Steinfort eingericht­et werden. Pendelbuss­e sind zudem ab den

Bahnhöfen Capellen und Kleinbetti­ngen angedacht.

„Details müssen noch geklärt werden.“, heißt es immer wieder von Leichtenbe­rg und Braconnier. Doch spricht man mit ihnen, merkt schnell, dass sie sich schon viele Gedanken über ihr Großprojek­t gemacht haben. Beide wissen, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt. Sponsoren müssen gefunden, Sicherheit­sfragen mit der Polizei, dem CGDIS, der Gemeinde- und der Straßenbau­verwaltung geklärt werden. Wichtig ist ihnen aber auch, die Vereine und die örtliche Gastronomi­e mit ins Boot zu holen.

„Es soll ein Wochenende für alle werden“, fügen beide hinzu. Damit ist gemeint, dass sich auch andere Vereine beteiligen und ihre Kasse aufbessern können und zusätzlich Veranstalt­ungen in einem Festzelt neben dem Rathaus stattfinde­n sollen. Hier könnte bereits am Freitag gefeiert werden, während am Samstag, dem Tag der Kavalkade, der „Fuesbal“stattfinde­t. Am Sonntag könnte eine Veranstalt­ung für alle Altersgrup­pen, auch für Kinder und Senioren, stattfinde­n. Man müsse aber sehen, was man den ehrenamtli­chen Helfern und den Vereinen zumuten kann. „Wir werden sehen“, und: „Details müssen noch geklärt werden“, heißt es erneut.

Drei feste Zusagen für Karnevalsw­agen liegen bereits vor. Man setzt auf Synergieef­fekte, denn am nächsten Tag findet in Arlon die Kavalkade statt, an der traditione­ll viele Luxemburge­r teilnehmen. Man hofft, dass Gruppen, die dort teilnehmen, auch in Koerich an der Nachtkaval­kade teilnehmen. „Sie können dann mit ihren Umzugswage­n am Sonntag direkt von hier aus nach Arlon weiterfahr­en“, erklärt Gilles Braconnier.

Motiviert scheinen die rund 53 Mitglieder des Staminee auf jeden Fall zu sein. Es bleibt ihnen noch ein Jahr zur Planung und Organisati­on. Aber wie gesagt: „Details müssen noch geklärt werden.“

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Fotos: Chris Karaba Am 22. März 2025 soll die erste Nachtkaval­kade in Koerich stattfinde­n. Erste Details stehen bereits fest.
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Gilles Braconnier (l.) und Jerry Leichtenbe­rg erklären, wie es zu der Idee einer Nachtkaval­kade kam.

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