Einem Tatverdächtigen auf den „Gold-Zahn“gefühlt
Es geht um den Verdacht der Geldwäsche: Bei Durchsuchungen in Deutschland und Luxemburg wurden zahlreiche Geschäftsunterlagen sichergestellt
Die Gemeinsame Finanzermittlungsgruppe (GFG) des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main und des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz ermittelt seit Ende 2023 gegen einen 43-jährigen Beschuldigten und dessen mutmaßliche Mittäter wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Geldwäsche im Zusammenhang mit Goldgeschäften. Am 21. März 2024 kam es nun zu mehreren Hausdurchsuchungen in Düsseldorf, Müllheim im Markgräflerland sowie in Luxemburg durch Zoll und Polizei.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Haupttatverdächtige Gold unbekannter Herkunft im Wert eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags aus Deutschland angekauft, in die Türkei ausgeführt und sodann teilweise taggleich als Goldschmuck wieder reimportiert haben, heißt es vom Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main.
Zudem besteht der Verdacht, dass der 43-Jährige zur Verschleierung des Ursprungs des Edelmetalls und der
Geldflüsse seine Im- und Exportgeschäfte über wirtschaftlich inaktive Scheinfirmen abwickelt.
„Aufgrund der nicht geklärten Herkunft des Goldes und der eingesetzten Gelder kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese aus möglicherweise inkriminierten Vortaten stammen“, sagt Carina Orth, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main.
Sie bestätigte gegenüber dem Luxemburger Wort, dass es auch in Luxemburg zur Durchsuchung von Geschäftsräumen gekommen sei. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir aber nicht mehr dazu sagen“, so Orth.
Im Oktober 2023 konnten nach Angaben des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main im Ermittlungsverfahren rund 522.000 Euro, eine scharfe Schusswaffe sowie zuvor 19 Kilogramm Gold bei einer Zollkontrolle in Prüm/Eifel sichergestellt werden. Wie Orth bestätigte, seien der 43 Jahre alte Beschuldigte und dessen mutmaßliche Mittäter auf freiem Fuß.