Das Luxushotel, das eines Königskindes würdig ist
Exklusiv für die Londoner Nobelunterkunft, die Prinzessin Diana gerne zum Afternoon Tea besuchte, hat die royale Super-Nanny Louenna Hood nun ein königliches Kinderprogramm entwickelt
Eigentlich kann bei einer Norland Nanny nichts schiefgehen. Jene Kindermädchen, die (für umgerechnet rund 18.000 Euro Kursgebühren pro Jahr) ihre Ausbildung am Elite-Trainingsinstitut Norland im südenglischen Bath absolvieren, werden innerhalb von drei Jahren darauf trainiert, stets perfekt vorbereitet zu sein. Alles im Griff, nie überfordert. Immer präsent, aber nie wirklich im Blick, können sie mit ihrer beigen Uniform und kastanienbraunem Hut doch diskret in den Hintergrund treten.
Deshalb werden sie wohl so gerne von Celebrities und Königsfamilien engagiert – für ein Jahresgehalt von circa 83.000 Euro. Die Spanierin Maria Teresa Turrion Borrallo etwa begleitet Prinz William und Prinzessin Kate, seit ihr erster Sohn Prinz George acht Monate alt war. Und auch die Schauspielerinnen Keira Knightley und Gwyneth Paltrow sollen bei der Kinderbetreuung auf die Absolventinnen des prestigeträchtigen Colleges setzen..
Norland-Nanny-Programm für Urlauber
Zumindest das Programm einer Norland Nanny können künftig aber auch ganz normale London-Urlauber in Anspruch nehmen, vorausgesetzt sie checken in einem bestimmten Luxushotel ein: dem Hotel Café Royal in der Regent Street nahe dem Piccadilly Circus. Im Zuge ihres neuen „Tiny Traveller Programme“hat das britische Elite-Kindermädchen Louenna Hood – die in den vergangenen zwei Jahrzehnten 100 Kinder, darunter die Sprösslinge dreier Königsfamilien, betreut hat – für dieses Hotel unterschiedliche Spiele-Boxen für Kinder entwickelt und das Personal auf den speziellen Umgang mit jungen Gästen noch ein bisschen besser vorbereitet.
Denn sogar eine perfekte Norland Nanny kann gerade im Urlaub nicht alles kontrollieren. Und so wusste Louenna Hood stets schon an der Rezeption: Will einen das Hotel hier haben oder hätten sie es lie
ber, die Kinder wären nicht mitgekommen? Nachvollziehen konnte sie das nie; schließlich seien Kinder auch Gäste.
„Und oft sind es die kleinen Gesten, die Details, die einen entspannen und ankommen lassen.“Wenn man zum Beispiel den Spa-Bereich besucht und realisiert, dass man die Schwimmwindeln vergessen hat und die Rezeptionistin unter den Tresen greift und sie einem händigt. Oder wenn es im Hotel-Restaurant altersgerechte Speisen gibt, die nicht nur den Kindern schmecken, sondern auch die Eltern gutheißen. „Solche Momente machen den Unterschied.“Und für diese möchte sie im Hotel Café Royal sorgen.
In einer Metropole mit 1.000 neuen exklusiven Hotelzimmern für die Urlaube der Superreichen müssen die etablierten Luxushotels mit besonderen Angeboten aufwarten, um weiter attraktiv zu bleiben. Das renovierte Claridge’s wartet nun also in seinem Penthouse (buchbar für umgerechnet 70.000 Euro pro Nacht) mit 75 Damien-Hirst-Gemälden auf. Das Hotel Café Royal setzt dagegen auf die Werbewirksamkeit eines Kinderservices mit dem Siegel eines königlichen Kindermädchens.
Gerade wird die nächste Kinder-Box, die zu diesem Projekt dazugehört, vom GuestRelations-Team des „Hotel Café Royal“präpariert. Ein Roald-Dahl-Buch, ein Kuschellöwe im Bademantel, ein Kartenspiel und ein Zauberwürfel wandern in einen
babyblauen Hartschalenkoffer und werden am Bett auf die Ankunft eines siebenjährigen Mädchens warten.
Vertraute Umgebung mit Starappeal
Das Hotel Café Royal kennt Louenna Hood seit ihrer eigenen Kindheit. Bereits ihre Mutter hatte sich als junges Mädchen hier zum Afternoon Tea eingefunden – und vielleicht in jener Ecke gesessen, in der Winston Churchill mit politischen Zeitgenossen diskutierte, Schriftsteller Oscar Wilde ein wenig zu viel getrunken oder Bildhauer Auguste Rodin gefeiert hatte, nachdem sein Gemälde „Johannes der Täufer“im Victoria und Albert Museum eingeweiht worden war.
Durch die schwere, dunkelbraune Holztür, durch die es ins prunkvolle Gebäude geht, trat auch Prinzessin Diana regelmäßig, um sich im komplett vergoldeten „Grill Room“einen Afternoon Tea zu genehmigen. „Am liebsten trank sie Schwarztee“, verrät Kellner Showmo Sultan.
Besuche von Stars und Promis sind im Hotel Café Royal übrigens weiterhin alltäglich. Kellnerin Yitian Lou zeigt im edlen Café unauffällig auf eine Stelle des Deckengemäldes, an dem bei genauem Hinsehen dunkelrote Flecken auszumachen sind. Sie seien entstanden, als die Sängerin Rihanna vergangenes Jahr hier mit Rotwein etwas zu ausgiebig gefeiert habe. Nicht nur Kinder, so wohl das Credo des Hotels, auch Erwachsene dürfen hier ihren Spaß haben.