Stëmm vun der Strooss übernimmt „Schwaarzen Hary“
Das soziale Café der Stëmm vun der Strooss ist derzeit in einem Provisorium „Um Deich“, auf Nummer 112 an der Rue du Canal, untergebracht. Die Stadt wird der Vereinigung künftig das Lokal „Schwaarzen Hary“gleich nebenan, auf Hausnummer 118, zur Verfügung stellen. Auf Nummer 112 soll dann die soziale Kleiderstube untergebracht werden.
„Die Gäste sollen sich wohlfühlen und mit Respekt behandelt werden“, bringt es der Escher Sozialschöffe Bruno Cavaleiro (CSV) auf den Punkt. Die Pläne seien mit der Stëmm vun der Strooss abgesprochen und würden noch mit den Behörden abgestimmt. Das Projekt soll in einer der nächsten Ratssitzungen zur Abstimmung gebracht werden, wenn alle Kostenvoranschläge vorliegen. Sollte es angenommen werden, könnte im Juni oder Juli mit der Sanierung begonnen werden. Bruno Cavaleiro hofft, dass alle Arbeiten im September 2025 abgeschlossen sind.
Dadurch wird es möglich, während des ganzen Tages, sieben Tage die Woche, Essen oder Getränke anzubieten. So können Obdachlose künftig im „Schwaarzen Hary“frühstücken, zu Mittag und zu Abend essen, oder sich nachmittags treffen. „Die Leute haben dann einen Raum für sich und müssen nicht bei Wind und Wetter draußen auf einer Bank sitzen.“Wichtig sei, dass das Lokal von einem Verein betrieben werde, der Sozialarbeit leiste und die Menschen betreue.
Damit spielt er auf die jüngste Anfrage eines ehrenamtlichen Vereins an. „Haben Sie deshalb den ,Street Angels‘ die Verteilung von Hilfsgütern verboten?“Bruno Cavaleiro und der Leiter der städtischen Coordination Sociale, Emmanuel Cornelius, reagieren leicht ungehalten. „Wir haben es nicht verboten“, betont Cornelius. Man habe lediglich eine Anfrage zur Nutzung eines öffentlichen Platzes nicht bewilligt. Bruno Cavaleiro ergänzt, man riskiere sonst, Erwartungen zu wecken, die die Freiwilligen nicht erfüllen könnten, wenn sie nur einmal pro Woche etwas verteilen.
„Wenn ein Freiwilliger krank ist, oder sein Kind, hat er andere Prioritäten. Aber der Obdachlose wird auf ihn warten“. So funktioniere das nicht. Man könne so mehr Schaden anrichten als Gutes tun. Die Stadt habe den Verein gebeten, ein tragfähiges Konzept vorzulegen. Wenn das geschehe, werde es geprüft. Das Café Social der Stëmm vun der Stross verfüge über ein solches Konzept. L.E.