Walferdingens Kapitän findet nach der Niederlage in Steinsel klare Worte
Xavier-Robert François weiß, warum Résidence das erste Halbfinalspiel verloren hat. Der Center glaubt allerdings noch an seine Mannschaft
Xavier-Robert François ist enttäuscht. „Wir haben einfach zu schlecht kommuniziert. Die Steinseler konnten ihr Spiel über weite Strecken durchziehen“, sagt der Walferdinger Kapitän im Anschluss an die 74:94-Niederlage im ersten Halbfinalspiel am Samstagabend.
Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel waren es vor allem die Amicale-Schlüsselspieler Jarvis Williams und Alex Laurent, die dafür sorgten, dass sich die Gastgeber absetzen konnten. Williams erzielte am Samstagabend 35 Punkte, Laurent kam auf 25 Zähler. „In solchen Spielen wird einem nichts geschenkt“, weiß François.
Der 29-Jährige spielt seit 2019 für Résidence. Seinen ersten Titel in Luxemburg gewann der Center, der zuvor in Belgien und Frankreich als Profi aktiv war, jedoch erst im vergangenen Monat. Im Pokalfinale gegen Sparta glänzte François mit 16 Punkten und 23 Rebounds. „Dieser Erfolg hat gezeigt, wozu wir fähig sind. Aber wir sind hungrig geblieben.“
Denn trotz der Niederlage im Auftaktspiel gegen Steinsel haben die Walferdinger ihr Ziel fest im Blick. „Wir träumen vom Double, deshalb geht es im nächsten Spiel ums Überleben. Mit dem Finaleinzug hätten wir die Chance, Vereinsgeschichte zu schreiben. Das sollte Motivation genug sein.“
Zu Hause müssen wir alles geben. Unsere Saison steht auf dem Spiel. Xavier-Robert François, Résidence-Kapitän
Zweites Duell am Mittwoch
Bereits am Mittwoch (20 Uhr) tritt Résidence vor heimischem Publikum an. Dabei steckt den Walferdingern noch die kräftezehrende Serie gegen Arantia in den Beinen. François und Co. hatten im dritten und entscheidenden Viertelfinale erst nach zweimaliger Verlängerung triumphiert. „Das waren anstrengende Spiele, vor allem das letzte war sehr nervenaufreibend.“
Amicale hatte allerdings im Viertelfinale auch drei Spiele gebraucht, um sich gegen Sparta durchzusetzen. „Wir sind also in der
gleichen Situation.“François war von der starken Leistung der Steinseler im ersten Halbfinale dennoch wenig überrascht. „Wir wussten, dass es schwer werden würde, denn Amicale ist sehr breit aufgestellt und hat mehrere Spieler, die eine Partie entscheiden können.“
Der Kapitän will seine Mitspieler motivieren: „Ich muss dafür sorgen, dass sich die Mannschaft nicht entmutigen lässt.“Da der Schlüssel zum Erfolg in der Verteidigung liegen könnte, ist der 2,05 m große François als defensiver Anker besonders gefordert. „In meiner Ausbildung wurde viel Wert auf die Verteidigung gelegt. Ich habe hart an mir gearbeitet und weiß, dass ich den Mannschaften, für die ich spiele, in diesem Bereich am meisten helfen kann.“
In Luxemburg gab es bisher nur ein Team für ihn. Als François nach einer Möglichkeit suchte, sein Studium mit seiner großen Leidenschaft zu verbinden, traten die Résidence-Verantwortlichen an ihn heran. „Walferdingen war das erste Team, das mich kontaktierte. Da ich gut ins Team passte, habe ich einen Vertrag unterschrieben. Dank der positiven Entwicklung bin ich geblieben.“
Nicht nur im Verein setzt der Nationalspieler, der im vergangenen Jahr mit der FLBB-Auswahl die Goldmedaille bei den Spielen der kleinen europäischen Staaten gewann, auf Konstanz. „An den Spieltagen habe ich einen sehr geregelten Tagesablauf. Das hilft mir, mich in Bestform zu präsentieren. Das ist vor allem in den Play-offs wichtig. Nach einem Mittagsschlaf versuche ich mich so früh wie möglich mental auf den Gegner einzustellen. Das Spiel beginnt schon vor dem Sprungball.“
Direkt nach dem ersten Duell richtete sich sein Blick deshalb schon auf die zweite Begegnung gegen Steinsel. „Zu Hause müssen wir alles geben. Unsere Saison steht auf dem Spiel.“