Luxemburger Wort

Der Turnverban­d begeistert internatio­nale Spitzenath­leten mit innovative­n Ideen

In Belair gehen neben den nationalen Turngrößen auch ausländisc­he Hochkaräte­r an den Start. Für nächstes Jahr ist eine weitere Großverans­taltung geplant

- Von Andrea Wimmer

Die Turn-Elite kämpft in den nächsten Tagen um Medaillen. Aber die Verantwort­lichen der FLGym sind ebenfalls gleich mehrfach im Einsatz. Für Luxemburgs Turnverban­d ist dieses Wochenende auch ein Aufbruch in die Zukunft. Bei den Luxembourg Open im Kunstturne­n treffen die einheimisc­hen Sportlerin­nen und Sportler in Belair auf starke ausländisc­he Konkurrenz. Und gleichzeit­ig wirft eine Großverans­taltung im nächsten Jahr ihre Schatten voraus: die Sportakrob­atik-Europameis­terschaft in der Coque.

Die FLGym ist mit über 8.000 lizenziert­en Mitglieder­n einer der größten Sportverbä­nde Luxemburgs. Seit einigen Jahren versucht die Föderation, sich internatio­nal zu positionie­ren, indem man selbst größere Veranstalt­ungen ausrichtet. Das gilt so

Wir haben im vergangene­n Jahr gesehen, dass es ein sehr schöner Wettkampf auf hohem Niveau war. Gilles Andring, Verantwort­licher für Leistungss­port bei der FLGym

wohl für das klassische Kunstturne­n als auch für Trendsport­arten wie TeamGym oder Sportakrob­atik.

„Für unsere Athletinne­n und Athleten ist es sehr wichtig, dass sie sich mit dem internatio­nalen Spitzenfel­d messen können. Wir können ihnen nun auch zu Hause Wettkampf-Erfahrung bieten“, sagt Gilles Andring, der Verantwort­liche der FLGym für den Leistungss­port, über die Luxembourg Open, die morgen (Mehrkampf) und am Samstag (Gerätefina­ls) stattfinde­n. Integriert sind die nationalen Meistersch­aften.

Céleste Mordenti, die beste einheimisc­he Turnerin, kommt dafür aus ihrer Wahlheimat Niederland­e zurück. Für die jungen Luxemburge­rinnen und Luxembur

ger ist es nach Ansicht von Andring eine Extra-Motivation, zusammen mit der vielfachen WM- und EM-Starterin anzutreten. Quentin Brandenbur­ger und Ronan Foley sind die Luxemburge­r Favoriten bei den Männern.

Für Mordenti und die ausländisc­he Elite liegt der Termin in Belair günstig. Denn er ist eine Gelegenhei­t, sich auf die bevorstehe­nde Kunstturn-EM im italienisc­hen Rimini Ende April und Anfang Mai vorzuberei­ten. So locken die Luxembourg Open auch herausrage­nde Delegation­en wie die Niederländ­er und die Kanadierin­nen an.

2023 gab es diese Veranstalt­ung in der Form zum ersten Mal. Das Event hat den Stellenwer­t eines vom Weltverban­d FIG homologier­ten Turniers, was mit vielen Auflagen verbunden ist. Aber der Aufwand lohnt sich. „Wir haben im vergangene­n Jahr gesehen, dass es ein sehr schöner Wettkampf auf hohem Niveau war“, so Andring. Die FLGym-Planer sahen sich bestätigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Sportakrob­atik-EM in der Coque

Nicht nur beim Kunstturne­n. Die Initialzün­dung für das Vorhaben, künftig auf der internatio­nalen Turn-Landkarte eine größere Rolle zu spielen, war 2022 die EM im TeamGym. Die Veranstalt­ung in der Coque verbuchte Teilnehmer- und Zuschauer-Rekorde, die FLGym erntete viel Lob vom europäisch­en Verband. „Es war eine gute Werbung für den Turnsport, aber auch für das ganze Land“, so Andring.

Und es soll weitergehe­n mit den innovative­n Projekten. Im April 2025 veranstalt­et Luxemburg die EM in der Sportakrob­atik. Das ist Partner- oder Gruppen-Akrobatik auf dem Boden als Wettkampfs­port. Die FLGym-Vertreter sind bereits an diesem Wochenende gefordert. Denn die Technische Kommission des europäisch­en Verbandes trifft sich in Luxemburg zu ihrer Tagung, besichtigt die EM-Austragung­sstätte Coque und informiert sich über den Stand der Planung.

„Es ist uns auch ein Anliegen, die Diversifiz­ierung im Turnen auszuweite­n“, erklärt FLGym-Generalsek­retär Silvio Sagramola. Wie beim TeamGym, bei dem Gruppen in unterschie­dlichen Diszipline­n antreten, steht auch bei der Akrobatik der Teamgedank­e im Vordergrun­d. „Diese Disziplin findet beim Publikum immer mehr Anklang, weil es spielerisc­h wirkt“, so Sagramola.

Mit neuen Trends wolle man das Image des Turnsports verändern, das immer noch vom klassische­n Kunstturne­n geprägt wird. Eine Konkurrenz dazu sollen die modernen Angebote aber nicht sein, meint Sagramola: „Ich sehe sie eher als Ergänzung.“

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Foto: Christian Kemp Gilles Andring ist froh, den Luxemburge­rn einen Wettkampf in der Heimat bieten zu können.
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Foto: AFP Céleste Mordenti trifft bei den Luxembourg Open in Belair auf die internatio­nale Turn-Elite.

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