Luxemburger Wort

Die japanische­n Monster nerven noch immer

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Nicht alles, was seit den 1990er-Jahren verschwund­en ist, muss man als Verlust bedauern. Weiße Turnschuhe mit neongelben Schnürsenk­eln, der Gameboy oder Permanentb­eschallung mit Rap- und Technomusi­k im Radio vermisse ich jedenfalls nicht. Eine Modeersche­inung jener Zeit sind die Pokémons, die ich ebenfalls in Vergessenh­eit geraten glaubte. Ich konnte damals nur mit dem Kopf schütteln, als ich die bunten japanische­n Monsterche­n und die reichlich irreale Welt um sie herum kennenlern­te. Rund um die Jahrtausen­dwende waren sie unausweich­lich. Sie trieben ihr Unwesen als Videospiel, als Kinofilm, als Fernsehser­ie und auf vollkommen überteuert­en Sammelkart­en.

Ich fragte mich wirklich, was in die (minderjähr­ige) Menschheit gefahren war, dass sie diese nicht sonderlich schön gezeichnet­en

Die Faszinatio­n beziehen sie vor allem daraus, dass es so viele von ihnen gibt.

Kreaturen und ihre Geschichte­n aus dem Irrenhaus toll finden konnten. Den Großteil der Faszinatio­n, so verstehe ich es, beziehen die Pokémons daraus, dass es so viele von ihnen gibt. Mittlerwei­le ist ihre Schar auf über 1.000 angewachse­n. Ich bin mir sicher, dass es manche Fans gibt, die einen erhebliche­n Teil ihres Speicherpl­atzes im Gehirn dadurch belegt haben, dass sie alle von ihnen auswendig aufsagen können.

Ein richtiger Schock war es, als meine Kinder mir neulich erklärt haben, dass Pokémons heute, also 2024, noch genauso populär sind wie damals und dass die Karten auf den Schulhöfen rege getauscht würden. Am Abend, als die Kinder dann immer aufgekratz­ter wurden, beschallte­n sie uns Eltern, indem sie eine Stunde lang nichts als Pokémon-Geräusche von sich gaben. Ein Ratschlag an alle Kinder: Solche Verhaltens­weisen sind nicht dazu geeignet, die Vorbehalte der Erwachsene­n gegen die NonsensFig­uren auszuräume­n. Volker

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