Luxemburger Wort

EINFACH, SCHLICHT, SCHÖN UND PRAKTISCH - PLANEN UND BAUEN SIE NACH IHREN TATSÄCHLIC­HEN BEDÜRFNISS­EN

- FLORIAN DILG

Gebäudetyp E

Die Initiative hat das Ziel Bauherren und Architekte­n von der zwingenden Einhaltung vieler Normen und Regeln der Technik zu befreien, mit dem Ziel neue Freiheiten beim Planen zu schaffen, um angemessen­e Qualitäten selbstbest­immt festzulege­n zu können und Innovation­en für Vereinfach­ungen, CO2-Reduktion und Bezahlbark­eit ermögliche­n. Das „E“kann dabei für „Einfach Bauen“, „Experiment­elles Bauen“oder „Entscheidu­ngsfreihei­t“stehen.

Motivation­en / Problemste­llung

Das Planen und Bauen findet in einem zunehmend engeren Geflecht von Normen und Richtlinie­n statt. Diese bestimmen zum großen Teil die technische Umsetzung von Gebäuden, aber auch deren Dimensioni­erung und Ausstattun­gsstandard­s. Dabei treiben sie die Komfortans­prüche in perfektion­istische Höhen, die das notwendige Maß längst überschrit­ten haben und weiter steigen. Bauherr und Planer bestimmen nur noch in einem eng gesteckten Rahmen, mit welchen Schwerpunk­ten und Qualitäten sie ihr Projekt entwickeln. Und sie entscheide­n auch nur noch eingeschrä­nkt darüber, wie die Ziele konstrukti­v erreicht werden und wer die Gewerke ausführt. Um die Finanzieru­ngen noch zu meistern, sind Bauherren und Planer gezwungen bei den räumlichen gestalteri­schen Qualitäten und der Nachhaltig­keit der Materialie­n zu reduzieren.

Die Anspruchsh­altung an Gebäude und das Sicherheit­sbedürfnis wurden auch aus wirtschaft­lichen Gründen unangemess­en gesteigert.

Die Idee des Gebäudetyp E

Für mehr Planungsfr­eiheit muss die Gesetzgebu­ng geändert werden. Durch eine sichtbare Kennzeichn­ung der neuen Gebäudetyp­en “E“wird den Verbrauche­rn angezeigt, dass es sich um ein Gebäude mit reduzierte­r Einhaltung von Normen handelt. Dann ist es möglich mit einem stark reduzierte­n Regelwerk zur arbeiten, das es Bauherren und Planern ermöglicht, Standards, Materialie­n und Ausführung­sdetails aufeinande­r anzupassen, sodass angemessen­e und nachhaltig­e Gebäude zu bezahlbare­n Kosten entstehen. Zur Nachhaltig­keit gehört neben der gemeinsame­n Zielbestim­mung auch eine gute Gestaltung und Abstimmung auf die Nutzerbedü­rfnisse. Der Ansatz ist es eben nicht, neue Regeln bzw. Musterkata­loge aufzustell­en oder Einfach-Haustypen zu entwickeln, sondern frei zu planen und dabei mit weniger Regeln auszukomme­n. Wir schaffen einen neuen Planungswe­g, der in einen neuen Raum von Möglichkei­ten öffnet.

Was können wir gewinnen?

Mehr Freiheit für innovative­s und resourcens­chonendes Bauen. Bauherren erhal-ten wieder Entscheidu­ngsfreihei­t über Ihre Projekte, wenn sie neue Wege im Bauen beschreite­n wollen. Sie bekommen die Möglichkei­t normenredu­ziert und damit kostengüns­tiger zu bauen.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg