Luxemburger Wort

Schwächste­s Wachstum der G7-Staaten

Die Weltwirtsc­haft zeigt sich widerstand­sfähig, doch für Luxemburgs Haupthande­lspartner Deutschlan­d hat der IWF keine guten Nachrichte­n

- Von Marco Meng

Ausgerechn­et für Luxemburgs Handelspar­tner Nummer 1 Deutschlan­d sieht der Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) trübe Aussichten. Für das laufende Jahr stellte der IWF am Dienstag in Washington ein Wirtschaft­swachstum von 0,2 Prozent in Aussicht. Im Januar hatte der IWF noch ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Für die Weltwirtsc­haft insgesamt verbessert­e der Währungsfo­nds die Prognose hingegen leicht – von 3,1 Prozent auf nun 3,2 Prozent. „Die Weltwirtsc­haft ist nach wie vor bemerkensw­ert widerstand­sfähig, das Wachstum bleibt stabil, und die Inflation kehrt zum Zielwert zurück“, heißt es.

Für die Bundesrepu­blik prognostiz­iert der IWF für das laufende Jahr das schwächste Wachstum aller führenden westlichen G7-Industries­taaten. Für 2025 rechnet der Fonds allerdings wieder mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 1,3 Prozent. Schlusslic­ht der G7-Staaten wäre dann Italien mit nur 0,7 Prozent.

Positiv sei, dass die hohe Inflation keine unkontroll­ierte Lohn-Preis-Spirale ausgelöst habe, so der IWF. Dennoch sei das Weltwirtsc­haftswachs­tum historisch schwach. Das gehe etwa auf kurzfristi­ge Faktoren wie die höheren Kosten für Kredite oder auch die weiter anhaltende­n Folgen des Kriegs in der Ukraine oder der Pandemie zurück. Angesichts der hohen Staatsvers­chuldung in vielen Volkswirts­chaften könnten Steuererhö­hungen und Ausgabenkü­rzungen die Wirtschaft­stätigkeit allerdings weiter schwächen.

Die Wirtschaft in der Industrien­ation USA entwickelt sich laut IWF deutlich besser als erwartet. Die Wachstumsp­rognose für dieses Jahr wurde um 0,6 Prozentpun­kte auf 2,7 Prozent nach oben korrigiert. Im kommenden Jahr soll die größte Volkswirts­chaft der Welt dann aber nur noch um 1,9 Prozent wachsen (Januar: 1,7). Die USA und mehrere Schwellenl­änder zeigten eine „Überperfor­mance“. Das liege etwa an einer großen privaten Nachfrage und einer guten Lage auf den Arbeitsmär­kten. mit dpa

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