Luxemburger Wort

Das „Zukunftste­am“will in der Coque die Chinesen ärgern

Beim WTT Youth Contender schlagen die besten Tischtenni­s-Talente der Welt in Luxemburg auf. Der neue Nationaltr­ainer ist voller Vorfreude

- Von Jan Morawski

Fast 300 Spielerinn­en und Spieler aus 35 Ländern von allen Kontinente­n: Das WTT Youth Contender, das von heute bis Samstag (jeweils ab 9.30 Uhr) in der Coque in Kirchberg ausgetrage­n wird, ist nicht irgendein Tischtenni­s-Jugendturn­ier. „Das ist eine ganz große Sache“, weiß Ryan Jenkins. Der 45 Jahre alte Waliser fängt am 1. Mai als Nationaltr­ainer in Luxemburg an. Beim Youth Contender wird er erstmal an der Box sitzen und mit seinen Kollegen den Luxemburge­r Nachwuchs (23 Jungen, 12 Mädchen) betreuen. „Weil das Turnier bei uns zu Hause stattfinde­t, haben viel mehr Spielerinn­en und Spieler die Möglichkei­t, sich zu zeigen.“

Dabei geht es für die besten FLTT-Talente nicht nur darum, dabei zu sein. „Im Sport geht es um das Momentum“, erklärt Jenkins. „Ich glaube, dass es einige ganz weit schaffen können, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tun.“Ernst wird es in den verschiede­nen Kategorien erst am zweiten Tag: Morgen finden ab 16 Uhr die Viertelfin­als, Halbfinals und Endspiele der U13 und U17 statt, am Samstag sind zur gleichen Zeit die U15 und U19 an der Reihe. Die Entscheidu­ngen im Mixed (U15 und U19) fallen am Freitag ab 18 Uhr.

Die heimischen Hoffnungen ruhen vor allem auf den Akteuren, die ohnehin in der internatio­nalen Klasse mitmischen. Bei den Ältesten (U19) sind alle Augen auf Gene Wantz und Maël van Dessel gerichtet, die im weltweiten Altersklas­seRanking dicht beieinande­r liegen (155/165). Ebenfalls im Fokus stehen Enisa Sadikovic (U17/Nummer 60), Aaron Sahr (U15/44) und Noah Valente (U11/75).

Das Besondere an der männlichen Delegation Luxemburgs ist, dass sie gleichzeit­ig um künftige Plätze im Nationalte­am spielt. Das „Zukunftste­am“, wie es

Verbandstr­ainer Mirko Habel formuliert, steht seit dem Ausstieg von Leistungst­räger Eric Glod mehr denn je im Fokus. Denn die Positionen hinter Bundesliga­spieler Luka Mladenovic werden mit ganz jungen Spielern aufgefüllt. „Das ist eine große Herausford­erung“, sagt Jenkins, der seine künftigen Schützling­e bereits kennengele­rnt hat. „Nicht viele schaffen den Sprung von den Junioren zu den Senioren.“Außerdem könne man nie sagen, wie gut jemand am Ende wird, ob es für die Top 200, 100 oder 50 reicht. „Ich bin sehr gespannt, wie weit wir es mit diesem Team bringen.“

China, Japan, Deutschlan­d

Auf diesem Weg will der zweimalige britische Meister nicht nur mit seinem Fachwissen, sondern auch seiner Erfahrung helfen. „Ich musste da als Spieler auch durch“, erzählt er. „Es geht darum, immer weiterzuma­chen und weiterzukä­mpfen.“Den Schritt aus dem britischen Trainertea­m, wo er das gesamte Nachwuchsp­rogramm verantwort­ete, wagte er aus gutem Grund. „Ich kenne Heinz (Thews, FLTT-Sportdirek­tor, Anm. d. Red.) schon lange Zeit“, sagt er. „Als sich der luxemburgi­sche Verband nach einem neuen Trainer umschaute, fragte er mich. Erst habe ich abgesagt, doch dann haben wir mehr und mehr gesprochen.“

Weil Jenkins aus Wales stammt, kennt er Verbände mit kleineren Strukturen. „Ich habe beides gesehen: In Wales gab es nur 3.000 Spieler. In England war dann viel mehr Geld und Interesse von außen im Spiel“, erklärt der 45-Jährige. In Luxemburg will er sich als Trainer weiterentw­ickeln. „Es ist eine große Herausford­erung für mich. Luxemburg ist ein tolles Land.“Aktuell versucht Jenkins, gemeinsam mit seiner Frau eine Wohnung zu finden. Auf sportliche­m Terrain legt der neue Nationaltr­ainer vor allem auf die Physis seiner Athleten wert.

: Ich werde das Luxemburg-Jersey anziehen und sehr aufgeregt sein. Ryan Jenkins, Nationaltr­ainer

„Da versuchen wir, ein neues Level zu erreichen“, sagt er.

Dieses Level haben einige Gegner, die der FLTT-Delegation ab heute gegenüber stehen, vermutlich bereits erreicht. Unter anderem tritt China mit insgesamt zehn Spielerinn­en und Spielern an. Auch andere Spitzennat­ionen wie Japan, Südkorea, Deutschlan­d oder Frankreich sind am Start. Ryan Jenkins freut sich auf seinen ersten Auftritt für die FLTT: „Ich werde das Luxemburg-Jersey anziehen und sehr aufgeregt sein.“

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Foto: Stéphane Guillaume Gene Wantz peilt eine Spitzenpla­tzierung an.

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