Was sich in Monnerich durch die schnelle Tram ändern könnte
Muss McDonald’s in Foetz für die schnelle Tram weichen? Das jedenfalls geht aus einem Satz hervor, den die Gemeinde Monnerich in ihrer Stellungnahme an das Umweltministerium bezüglich einer Umweltverträglichkeitsstudie schreibt: „Die Abbildung zeigt eine Rampe, die in unmittelbarer Nähe des Hotels StandInn verläuft und den vollständigen Abriss des Restaurants Mc Donald’s in Foetz vorsieht.“
Die Gemeinde beruft sich hierbei auf eine provisorische Skizze von 2022, die das Autobahnkreuz in Foetz zeigt und den möglichen Standpunkt für die Haltestelle der Tram. Das Mobilitätsministerium teilt dazu auf LW-Nachfrage mit: „Die genaue Streckenabgrenzung wird erst im nächsten Jahr fertiggestellt. Es ist also zu früh, um sagen zu können, wie nahe die Tram wo entlangfahren wird und welche Gebäude betroffen sein werden.“
In der Stellungnahme der Gemeinde geht es unter anderem um eine geforderte Tramhaltestelle in Steinbrücken. Wie steht die Regierung zu diesem Punkt? Das Mobilitätsministerium teilt auf LW-Anfrage mit, dass dieses Thema heute in einer Versammlung zur schnellen Tram mit den betroffenen Gemeinden in aller Ruhe diskutiert werde. Und fügt hinzu: „Wenn sich zeigen sollte, dass eine hohe Anfrage für eine zusätzliche Haltestelle in Steinbrücken be
steht, dann wird man darüber nachdenken müssen.“
Zu allen nachfolgend aufgeführten Befürchtungen und Verbesserungsvorschlägen der Gemeinde Monnerich, über die das „Luxemburger Wort“sich mit dem Monnericher Bürgermeister Jeannot Fürpass (CSV) unterhielt, wollte das Ministerium jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung beziehen.
Verschwinden der Ausfahrt A4
Denn die schnelle Tram könnte auf den 4,4 Kilometern, die sie über das Monnericher Gemeindegebiet führt, eine ganze Reihe an Veränderungen mit sich bringen. Neben der Haltestelle in Steinbrücken erwähnt Jeannot Fürpass zunächst die Gewerbe- und Industriezone in Foetz, „die älteste, die es hier in Luxemburg gibt.“Der Staat sei vor zwei Jahren auf die Gemeinde zugekommen und habe entschieden, dass die Zone klimaneutral werden soll.
Fürpass berichtet davon, die Ausfahrt der Autobahn A4, die sich gegenüber vom McDonald‘s befindet, „wegrasiert“werden solle und führt weiter aus: „Wenn die Aktivitätszone den Impakt bekommen soll, den die Regierung sich vorstellt, dann ist es nicht angebracht, die A4 abzusägen.“
Fürpass warnt: „Das heißt, dass der ganze Verkehr nach Schifflingen umgeleitet wird.“In ihrer Stellungnahme schreibt die Gemeinde: „Die Gemeinde Monnerich lehnt die Streichung der Ausfahrt Foetz/Monnerich auf der Autobahn A4 kategorisch ab.“Das würde „logischerweise“zu mehr Verkehr auf der Autobahn A13 bei der Ausfahrt Schifflingen führen. Eine Mobilitätsstudie zu den Konsequenzen des Wegfalls der Ausfahrt Foetz auf die umliegenden Ortschaften würde unterdessen fehlen.
„Lasst uns doch bitte diese Ausfahrt“, richtet Fürpass seine Bitte an die Regie
Eine Haltestelle in Steinbrücken könnte laut dem Mobilitätsministerium Realität werden, wenn es eine entsprechende Nachfrage gibt
rung und sagt weiter: „Wir sind nicht damit einverstanden, dass wir etwas, das seit Jahrzehnten hier Bestand hat, jetzt amputieren, um nachher auf einem Bein dazustehen.“Dies nur, weil eventuell der Wille fehle, ein bisschen mehr Gelände zu erschließen.
Abschneiden des CR169
„Die Gemeinde Monnerich ist sehr besorgt über die Unterbrechung des CR169 im Zusammenhang mit dem Projekt einer schnellen Straßenbahn“, geht es in der Stellungnahme weiter. Der CR169 verläuft ab Steinbrücken neben der Autobahn A4 bis nach Leudelingen und bietet sich als einzige alternative Verbindungsstraße zur Autobahn an.
„Ist es zeitgemäß, in Zeiten, in denen es nicht weniger Verkehr geben wird, solch eine Verbindung einfach abzuschneiden?“, fragt sich Fürpass. Er wisse, dass diejenigen, die am meisten von dieser Maßnahme profitierten, die Einwohner aus Steinbrücken seien, gibt aber zu bedenken: „Das ist die Straße, die genutzt wird, wenn auf der Autobahn ein Unfall ist.“Und wenn es dort zu einem schlimmeren Unfall komme, würden die Sicherheitskräfte nicht dorthin gelangen. Durch das Abschneiden des CR169 würde man sich die einzige andere bestehende Möglichkeit selbst wegnehmen.
Außerdem dürften Kleinkrafträder nicht auf die Autobahn fahren. Diese müssten den Umweg über Bettemburg fahren, um über Leudelingen in die Hauptstadt zu gelangen. Und auf dem Vëloexpresswee dürfen diese kleineren Motorräder auch nicht fahren.
Zugang zum Vëloexpresswee
Neben der Tram ist ein sogenannter Vëloexpresswee geplant. Der Fahrradschnellweg soll dazu dienen, dass deutlich mehr Menschen auf das Rad zurückgreifen, um sich zwischen Esch/Alzette und der Stadt Luxemburg zu bewegen.
„Die Gemeinde Monnerich möchte unterstreichen, dass es wichtig ist, mehrere Zugänge zum Fahrradschnellweg einzurichten, um die Nutzung durch die Einwohner zu maximieren“, befindet das Gemeindeoberhaupt und schlägt zwei konkrete Zufahrten vor. Einer liegt in der Nähe der Unterführung an der A4 in Steinbrücken, der andere an der Route de l‘Europe in Steinbrücken. Man wolle auf die sanfte Mobilität setzen, sagt Fürpass. „Es reicht nicht, diese Möglichkeit an einigen Stellen einzurichten und dann an anderen Orten wieder zu entfernen“, kritisiert er.
Crassier könnte wieder rutschen
Man würde bereits heute sehen, dass die Pläne vorsehen würden, in den Crassier zu „schneiden“, führt Fürpass einen weiteren Punkt an. „Wir machen darauf aufmerk
: Lasst uns doch bitte diese Ausfahrt. Jeannot Fürpass, Bürgermeister von Monnerich
sam, dass der Crassier auch zur Autobahnseite hin rutschen kann.“Dies habe keine direkte Verbindung zur schnellen Tram, sei aber wichtig im Hinterkopf zu halten.
Was Fürpass mehrmals im Gespräch betont: Die Gemeinde Monnerich stellt die schnelle Tram „überhaupt nicht infrage“, sondern sei vielmehr „froh, dass die Tram durch unsere Gemeinde verlaufen soll.“Offensichtlich bleiben bei dem Vorhaben noch einige Details zu klären, die es besser zu früh als zu spät zu diskutieren gilt.