Luxemburger Wort

Ein Dorf mit allem, was man sich wünscht

Bartringen überzeugt mit ländlichem Flair gleich neben der Stadt

- V o n A n d r é W a g n e r

Ganz in der Nähe zur Hauptstadt hat sich Bartringen im Laufe der Zeit vom kleinen Dorf zu einer viel begehrten Ortschaft gewandelt. Während langer Zeit zählte die ländliche Gemeinde nur etwas mehr als 1 000 Einwohner. Seit dem Ende des vergangene­n Jahrhunder­ts ging es dann jedoch steil nach oben und derzeit pendelt die Einwohnerz­ahl knapp unter der 9 000er-Marke.

Die Nähe zur Hauptstadt ist ein schlagende­s Argument, das Bartringen zu einem der beliebtest­en Orte macht. Durch einen eigenen Bahnhof und durch zahlreiche Buslinien kann sich der Ort über eine ideale Anbindung durch den öffentlich­en Transport freuen. Auch der eigene Autobahnan­schluss ergänzt die ausgezeich­neten Voraussetz­ungen, um die Ortschaft gut zu erreichen.

Bürgermeis­terin Monique SmitThijs legt jedoch Wert auf die Feststellu­ng: „Wir haben unseren eigenen Charakter bewahrt.“Und falls jemand Zweifel an den ländlichen Eigenschaf­ten hat, der braucht sich nur die großen Bauernhöfe anzusehen. Bouferterh­aff, Findelshaf­f, Gréivelser­haff, Neiluerenz­scheierhaf­f oder Niderterha­ff sind beredte Zeugen einer aktiven Landwirtsc­haft.

Dorf mit Charakter

Was den Städtebau anbelangt, hat sich Bartringen in jüngster Vergangenh­eit vor allem durch die Neugestalt­ung des Dorfkerns einen Namen gemacht. Seit der erste „shared space“hierzuland­e vor fast neun Jahren eingeweiht wurde, ist Bartringen in aller Munde. Hier sind alle Verkehrste­ilnehmer gleichgest­ellt.

Nach dem Erfolg dieser Dorfgestal­tung wurden auch die angrenzend­en Gassen in das Konzept mit einbezogen. Anfang dieses Jahres wurde so das neugestalt­ete Viertel Bureck als weiterer Teil des „shared space“eingeweiht. Im Sommer findet dort sogar ein Open Air Konzert statt. Als ganz besondere Attraktion gilt der Gemeinscha­ftsgarten mitten im Dorf, gleich neben dem renovierte­n Duerfhaus. Ein Fahrradweg durch die Wiesen in Richtung Helfenterb­rück macht die aktive Mobilität zur Hauptstadt zu einer attraktive­n Alternativ­e. Dass das Fahrrad in Bartringen groß geschriebe­n wird, erkennt man auch an einer anderen Tatsache.

Insgesamt zehn Vel’OH-Stationen sind über das Gemeindege­biet verteilt.

Mittendrin Wohnen und Leben

„In Bartringen kann man sich daheim fühlen“, fasst die Bürgermeis­terin zusammen. Mehr als 100 verschiede­ne Nationalit­äten finden hier zusammen, ein Zeichen dafür, dass Integratio­n nicht nur groß geschriebe­n, sondern im Alltag gelebt wird.

Der angenehme Park entlang der Märelerbaa­ch oder der Petruss, wie man in Bartringen zu sagen pflegt, lädt zum Verweilen ein. Seine Spielplätz­e sind ein beliebter Treffpunkt mitten im Dorf. Gleich um die Ecke stehen die

Schulgebäu­de, das Centre Sportif Niki Bettendorf sowie das weithin bekannte Centre Atert, das Anfang dieses Jahres wieder seine Tore öffnen konnte, nachdem es vor drei Jahren durch das damalige Hochwasser schwer in Mitleidens­chaft gezogen worden war. Zusammen mit dem Arca, das die Musikschul­e und einen Konzertsaa­l beherbergt, bildet es eine Infrastruk­tur, die für die zahlreiche­n Veranstalt­ungen aus Kultur und Sport keine Wünsche offen lässt.

Handel und Einkaufen wird groß geschriebe­n

Gleich in der Ortsmitte gibt es eine Anzahl von Geschäften, die das Einkaufen vor Ort nicht nur möglich machen, sondern auch angenehm. Auch die Anzahl an Restaurant­s ist durchaus hervorzuhe­ben. Auf diese Art kann man hier alles erledigen, was man zum Leben braucht.

Vor den Toren der Ortschaft werden dieses Jahr zwei Jubiläen von Markenzeic­hen der Luxemburge­r Geschäftsw­elt gefeiert. Vor genau einem halben Jahrhunder­t eröffneten die zwei ersten Shopping Centers im Großherzog­tum. Sowohl die City Concorde, die am 9. Mai 1974 ihre Türen öffnete als auch die Belle Etoile, die zwei Monate später nachzog, feiern dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Beide sind zu wahren Institutio­nen geworden, die über die Grenzen hinweg bekannt sind. Die Handelszon­en Bourmicht und in Helfenterb­rück runden das Angebot an Einkaufsmö­glichkeite­n ab.

Für jung und alt

Für die ältere Generation entsteht im sogenannte­n „Quartier A Schwall“ein neues Pflegeheim, das sich mit den bestehende­n Altenwohnu­ngen in einer neuen Struktur zusammenfi­ndet. Dazu gehören auch bezahlbare behinderte­ngerechte Wohnungen, die es ermögliche­n, weiterhin in angenehmer Umgebung leben zu können. Zusammen mit dem „Lentze Park“besteht ein bemerkensw­ertes Angebot für die Senioren.

Für die Jüngsten geht derzeit der „Service d’éducation et d’acceuil“, kurz SEA genannt, seiner Fertigstel­lung entgegen. In diesem neuen Gebäude, gleich neben dem Rathaus, sollen ab Ende des Jahres bis zu 480 Schulkinde­r betreut werden können. Viel weniger bekannt ist die Tatsache, dass sich eine der größten Schulen des Landes auf dem Gebiet der Gemeinde Bartringen befindet. Obwohl die Europaschu­le II sich gerne als Europaschu­le Mamer bezeichnet, befindet sich der größte Teil des Campus tatsächlic­h in Bartringen.

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