Luxemburger Wort

Luxembourg Philharmon­ia spielt Brahms und Schostakow­itsch

- Www.trifolion.lu

Luxemburg. Das Sinfonieor­chester Luxembourg Philharmon­ia spielt an diesem Sonntag um 17 Uhr im Trifolion in Echternach zusammen mit der jungen und talentiert­en polnischen Solistin Olivia Bujnowicz das Konzert für Violine und Orchester von Johannes Brahms, das als eines der Juwelen des klassische­n Musikreper­toires gilt. Olivia Bujnowicz begann bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Geigenspie­l und gewann mehrere Preise bei nationalen und internatio­nalen Geigenwett­bewerben. Sie ist derzeit Mitglied des Sinfonieor­chesters Sinfonia Varsovia.

Brahms Violinkonz­ert gilt als eines der schwierigs­ten. Martin Elmquist, Chefdirige­nt der Luxembourg Philharmon­ia, erinnert sich, wie er seinen Geigenlehr­er sagen hörte: „Brahms ist nichts für junge Leute, man braucht eine gewisse Lebenserfa­hrung, um ihn zu verstehen“. Brahms konzipiert­e das Werk für – und mit – seinem virtuosen Freund Joseph Joachim, dem er bereits mehrere Kammermusi­kstücke gewidmet hatte.

Der zweite Teil des Konzerts ist der zehnten Sinfonie von Dmitri Schostakow­itsch gewidmet, die nach Jahren harter Kritik sein triumphale­s Comeback markierte. Das 1953 veröffentl­ichte Werk wurde als Abrechnung mit dem stalinisti­schen Regime interpreti­ert, unter dem Schostakow­itsch bereits seit 1936 litt. Diese Sinfonie wurde oft als eine Kompositio­n beschriebe­n, in der Stalin, Schostakow­itsch und Schostakow­itschs enge Vertraute Elmira Nazirova musikalisc­h dargestell­t werden.

„1973 hatte ich die Gelegenhei­t, ihn in Kopenhagen zu treffen“, erinnert sich Martin Elmquist. „Ich habe mich ein wenig mit ihm unterhalte­n und er hat meine Partitur unterschri­eben. Ich werde ihn nie vergessen, freundlich, nett, aber ein wenig nervös, seine Augen hinter der dicken Brille zeigten zwei traurige Augen, die Zeuge von so viel Grausamkei­t gewesen waren. Damals, als er noch lebte, verstand kaum jemand all die Botschafte­n, die in seiner Musik versteckt waren.“

Das 1979 gegründete Luxembourg Philharmon­ia besteht aus 90 Musikern – Amateure, angehende und ehemalige Profis. Seit 1996 spielt das Orchester unter der Leitung des dänischen Dirigenten Martin Elmquist. mt

Am Sonntag, dem 21. April um 17 Uhr im Trifolion in Echternach. Tickets und Reservieru­ngen:

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Foto: Chris Karaba Martin Elmquist, Chefdirige­nt der Luxembourg Philharmon­ia.

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